Call-by-Call in deutschen Ortsnetzen
Nach langem politischem Tauziehen hat der deutsche Bundesrat heute seine Zustimmung zur Einführung von Call-by-Call in deutschen Ortsnetzen gegeben. Im Gegensatz zu Ferngesprächen hat die Deutsche Telekom bis heute quasi ein Monopol auf Ortsgespräche.
Der Schritt wird dem "rosa Riesen" in seinem profitabelsten Geschäftsfeld Umsatzeinbußen bescheren.
Für die Konkurrenten des Ex-Monopolisten ist die Zustimmung durch den Bundesrat, in dem die rot-grüne Regierung über keine Mehrheit verfügt, eine gute Nachricht.
Call by Call
Durch die Vorwahl einer sogenannten "Netzbetreiberkennzahl" kann
der Konsument vor jedem einzelnen Gespräch entscheiden, über welchen
Anbieter er dieses führen möchte. Diese Flexibilität der Kunden
führt ermöglicht scharfen Wettbewerb und führte in der Vergangenheit
zu stark gesunkenen Preisen ¿ zumindest kurzfristig.
Kompromiss
Allerdings sind die Marktzutrittshürden höher als im Ferngesprächsbereich. Wenn ein Konkurrenzunternehmen die zu den Endkunden führenden Leitungen der Deutschen Telekom nutzen möchte, muss es über eine höhere Anzahl von eigenen Vermittlungsstellen verfügen.
Dadurch dürfte sich der nun bald mögliche bundesweite Wettbewerb auf einige größere Unternehmen beschränken.