Japan untersucht Akku-Rückrufaktion

brandgefahr
24.08.2006

Das japanische Wirtschaftsministerium startet eine Untersuchung zur größten Rückrufaktion der PC-Branche - 4,1 Mio. Notebook-Akkus von Sony sind weltweit betroffen.

Die defekten Notebook-Akkus von Sony, die unter anderem in Dell-Notebooks zum Einsatz kamen, beschäftigen nun auch die japanische Regierung.

Das Wirtschaftsministerium in Tokio teilte am Donnerstag mit, es habe eine umfassende Untersuchung zu der weltweiten Rückrufaktion eingeleitet, die der US-Computerhersteller Dell wegen der fehlerhaften Lithium-Akkus von Sony starten musste.

Details zu brennenden Akkus gefordert

Das Ministerium forderte von beiden Unternehmen technische Details an. Außerdem will es wissen, wie viele Notebooks in Japan betroffen sind und welche Vorkehrungen inzwischen von Dell und Sony getroffen wurden.

Dell hatte den Rückruf von weltweit 4,1 Millionen Notebook-Akkus Mitte August lanciert. Die Akkus können nach Angaben des Unternehmens überhitzen und in Flammen aufgehen.

Sony Energy Devices produzierte die Akkus, die in Dell-Notebooks im Ernstfall überhitzen und Feuer fangen können. Das Unternehmen beliefert neben Dell auch Hewlett-Packard und Apple.

Größte Rückrufaktion der PC-Branche

Der Fall ist nicht nur die größte Rückrufaktion in der 22-jährigen Firmengeschichte von Dell, sondern der gesamten Computerbranche.

Das Wirtschaftsministerium will auch eine Expertenkommission einsetzen, die sich mit generellen Sicherheitsrisiken durch Lithium-Akkus befasst.

Dabei soll es nicht nur um Computer, sondern auch um Handys und tragbare Musikplayer gehen.

Österreich auch betroffen

In Österreich sind schätzungsweise rund 5.000 Dell-Kunden vom Rückruf der potenziell brandgefährlichen Notebook-Akkus betroffen. Sie sollten bereits verständigt worden sein.

(AFP)