Windows Vista wird laufend erneuert
Microsoft will sein Betriebssystem in Zukunft nicht mehr in regelmäßigen Abständen komplett erneuern - Windows Vista sei in viele Einzelteile gegliedert, die regelmäßig erneuert werden sollen, so ein Entwickler.
Statt wie bisher immer neue Vollversionen herauszubringen, soll das neue System Windows Vista ein Langzeitprojekt werden, das kontinuierlich weiterentwickelt wird.
Das erklärte der Direktor des Labors, Andrew Herbert, bei den Technologiegesprächen des Europäischen Forums Alpbach am Freitag. Schon 2008 soll es demnach eine erste "Auffrischung" für Windows Vista geben.
"Eine neue Windows-Generation"
Vista sei "der erste Schritt einer neuen Windows-Generation. Wir wechseln zu einem Modell, wo es kontinuierlich relativ viele Änderungen gibt. Das Betriebssystem wird nicht mehr komplett ersetzt werden wie bei den Versionen zuvor. Von der technische Seite wird es aber nur noch Auffrischungen geben. Neue Teile werden ergänzt, alte herausgenommen", erklärte Herbert.
Zuerst muss Windows Vista aber erst einmal auf den Markt kommen. Nach unzähligen Verzögerungen heißt der aktuelle Starttermin Anfang 2007.
In viele Einzelteile gegliedert
Der Forschungsdirektor begründete damit auch die Verzögerungen bei der Einführung des neuen Betriebssystems. Die Vorgängerversion Windows XP hatte Microsoft schon vor mehr als fünf Jahren im Oktober 2001 auf den Markt gebracht.
"Wir wollten Windows stärker in Teile gliedern, damit wir die Teile rascher und effizienter ändern können. Das hat uns mehr Zeit gekostet als erwartet", rechtfertigte sich Herbert.
Denkbar ist dabei laut Herbert ein Abo, durch das Kunden regelmäßig mit der neuesten Version versorgt werden. "Das Betriebssystem wird ein installierter Kern, Teile werden aber immer wieder automatisch aus dem Internet ergänzt, so wie sich das System heute schon automatisch updatet."
EU-Strafe hat auch Positives
Überraschend Positives kann der Forscher den Wettbewerbsverfahren der Europäischen Union gegen Microsoft abgewinnen.
"Keiner bei uns freut sich darüber, dass Microsoft bestraft wird. Es gibt aber Synergien zwischen dem, was wir in der Forschung machen, und dem, was die EU-Kommission fordert", sagte Herbert dazu.
Selbst intern habe das Unternehmen teilweise seine Schnittstellen nicht mehr gekannt. Einige der Forderungen der EU seien äußerst hilfreich gewesen.
Die EU hatte Microsoft nach einer Rekordstrafe von fast 500 Mio. Euro 2004 Mitte Juli dieses Jahres erneut zu einer weiteren Geldstrafe von 280,5 Mio. Euro verdonnert, weil der Konzern Software-Details nicht preisgab, die für die Neuentwicklung von Programmen notwendig sind.
(APA)