Österreich ist online, aber gemächlich

26.08.2006

Im Internet sind die Österreicher nicht gerade auf der Überholspur: Ein Fünftel aller Haushalte surft mit schnellem Breitband, einem weiteren Fünftel reicht auch langsames Schmalband. Der Rest ist offline und sechs Prozent wissen erst gar nicht, was Internet ist.

Damit liegt Österreich mit einer Breitbandnutzung von 20 Prozent im Vergleich aller 25 EU-Staaten unter dem Durchschnitt von 23 Prozent. Die Mehrheit der österreichischen Haushalte, nämlich 60 Prozent, ist offline.

Der von Österreichern meistgenannte Grund das Internet nicht zu verwenden, ist mangelndes Interesse. 29 Prozent haben keinen PC zuhause, jeder vierte findet es zudem zu teuer und zwei Prozent sind besorgt über "ungehörige Inhalte".

EU-Bürger lieben Geschwindigkeit

Generell ist Breitband mit einer Flatrate, also unlimitiertes Surfen, innerhalb der EU der meist genutzte Weg online zu gehen, so die jüngsten Zahlen einer Umfrage der EU-Kommission. Nur 16 Prozent aller EU-Bürger nutzen Schmalband - hier liegt Österreich über dem EU-Durchschnitt.

Das Schlusslicht innerhalb der EU bildet wie schon die Jahre zuvor Griechenland mit zwei Prozent Breitband-Nutzung. An der Spitze liegen die Niederlande mit 62 Prozent.

Für die Studie wurden zwischen dem 9.12.2005 und 4.1.2006 rund 1.000 Österreicher befragt. In Summe wurden knapp 30.000 EU-Bürger zu ihren Nutzergewohnheiten interviewt.

Die Hälfte hat einen PC zuhause

Auch bei der Anzahl der Computer ist Österreich unter dem EU-Durchschnitt: EU-weit haben 52 Prozent der Haushalte einen PC, hier zu Lande sind es 49 Prozent, wobei der Großteil weiterhin Desktop-PCs sind. Jeder fünfte Haushalt hat ein Notebook zur Verfügung.

In den Niederlanden, Schweden und Dänemark haben laut EU-Studie mehr als sieben von zehn Haushalten einen PC. Griechenland und Portugal bilden das Schlusslicht.

Jeder vierte Haushalt nutzt WLAN

Mehr als jeder vierte EU-Haushalt hat ein drahtloses Netzwerk zuhause und surft über einen WLAN-Router - in Frankreich sogar fast jeder zweite Haushalt.

Die Mehrheit der gesamten EU25-Haushalte nutzt das Internet mindestens ein Mal pro Tag. Nahezu jeder vierte Haushalt geht mehmals in der Woche ins Internet und jeder zehnte einmal die Woche.

Fast jeder dritte Haushalt in Österreich gab in der Umfrage zudem an, durch Probleme Spam oder Viren das Internet weniger zu nutzen.

Telefonversorgung bei fast 100 Prozent

Bei Festnetz, Handy und TV sieht die Lage etwas anders aus. 99 Prozent aller heimischen Haushalte haben mindestens einen Telefonzugang und liegen damit über dem EU-Schnitt.

Jeder zweite Haushalt hat Festnetz und Handy, EU-weit sind es 61 Prozent. 19 Prozent haben nur Festnetz, 28 Prozent nur ein Handy. Immerhin ein Prozent der heimischen Haushalte hat weder noch. Mit 79 Prozent liegt Österreich bei der Handy-Nutzung auch unter dem EU-Durchschnitt.

Selbst wenn Fern- und Ortsgespräche am Handy zu Festnetzpreisen geführt werden könnten, wollen 68 Prozent der heimischen Haushalte ihr Festnetz laut Umfrage behalten. Am Handy selbst liebt die Mehrheit der Österreicher die Möglichkeit, jederzeit erreichbar zu sein, knapp gefolgt von jederzeit selbst anrufen zu können.

Jeder Fünfte hat Breitbild-TV

Auch in Sachen Fernsehen sind die Österreicher wieder an der Spitze zu finden. Nur ein Prozent der heimischen Haushalte hat keinen Fernseher, dafür hat mehr als jeder Fünfte einen Breitbild-Fernseher - EU-weit sind es genau 20 Prozent.

Der Marktanteil von Breitbild-Fernsehern ist am höchsten in Großbritannien mit 44 Prozent, gefolgt von Irland mit 38 Prozent.

Der Großteil der Österreicher empfängt sein TV-Programm über Satellit, gefolgt von Kabel und Antenne. Fünf Prozent gaben an, ihr TV-Programm über Telefonnetz und Modem zu beziehen.