Gute Aussichten für Online-Musikmarkt

Prognose
28.08.2006

Der Boom des Online-Musikmarktes soll sich in den nächsten Jahren rasant fortsetzen - aber erst 2010 auch den Umsatzschwund beim CD-Verkauf abfangen können.

In diesem Jahr soll der Umsatz mit Online-Musik ein Volumen von 280 Mio. Euro erreichen, so eine Studie der Medienforschungsinstitute Screen Digest und Goldmedia.

2010: 1,1 Mrd. Euro Umsatz

Er wird damit mehr als doppelt so hoch sein wie vergangenes Jahr, als er bei 121 Mio. Euro lag. Für das Jahr 2010 rechnen die Institute mit einem Marktvolumen von 1,1 Milliarden Euro.

Erst zu diesem Zeitpunkt werde das Online-Geschäft in der Lage sein, die Umsatzeinbußen der Musikindustrie beim CD-Verkauf zu kompensieren, heißt es in der Studie.

Neue Bedürfnisse der Konsumenten

Der Musikbranche legt die Studie ans Herz, auch die geänderten Konsumgewohntheiten und Bedürfnisse der Nutzer ernst zu nehmen.

Die Umsatzeinbrüche würden sich nicht alleine mit Piraterie erklären lassen, zumal Daten des internationalen Musikverbandes IFPI darauf hindeuteten, dass das illegale Kopieren abnehme.

Die Industrie müsse das Potenzial des Online-Geschäfts stärker ausschöpfen, dann könne sie im Jahr 2010 "das Schlimmste überstanden haben", meinen die Autoren der Studie.

Antrieb durch Breitband und MP3-Player

Das Wachstum des Download-Geschäfts werde vor allem von der steigenden Breitband-Verbreitung und der Popularität tragbarer MP3-Player getrieben, so die Studie weiter.

Demnach nutzen sieben Prozent aller Westeuropäer, ein mobiles Abspielgerät, 2004 waren es zwei Prozent. Die Zahl der tragbaren Musik-Player soll von 29 Millionen [2005] auf mehr als 80 Millionen im Jahr 2010 zunehmen.

Die meisten tragbaren MP3-Spieler gibt es laut Studie in den Niederlanden, wo 11,9 Prozent der Bevölkerung ein solches Gerät besitzen. Dicht dahinter folgt Deutschland mit 10,4 Prozent.

(APA | AFP)