Strenge Regeln für Netzcafes in China
China hat Internetcafes strenge Regeln auferlegt, die ab 15. November in Kraft treten.
Benutzer der Internetzugänge müssen sich registrieren lassen; ein Profil ihrer Surfgewohnheiten wird automatisch gespeichert. Minderjährige haben keinen Zutritt zu Netzcafes, entsprechende Lokalitäten dürfen ausserdem in einem Umkreis von 200 Metern rund um Schulen nicht eröffnen.
"No surfing" nach Mitternacht
Um Mitternacht müssen alle Netzcafes schließen. Rauchen ist
untersagt. Offiziell wurden die Reglements nach einer tödlichen
Feuersbrunst in einem Pekinger Netzcafe ausgerufen; sie entsprechen
aber dem lang gehegten Wunsch der Regierung, das subversive Element
des Internets einzudämmen.
Logfiles müssen 2 Monate gespeichert werden
Betreiber von chinesischen Netzcafes müssen Schilder aufstellen, auf denen sich eine lange Liste von Inhalten befindet, die nicht angesurft werden dürfen. Sites, die Gambling, Prostitution, Pornografie, Gewalt und Kriminalität zum Inhalt haben, sind offiziell verboten. Auch das Besuchen von Sites, die "die nationale Einheit" angreifen, sind untersagt. Darunter fallen regierungskritische und "Free-Tibet"-Sites.
Die Betreiber der Internetcafes müssen ihre Logfiles zwei Monate lang speichern und auf Anfrage Polizei und Regulatoren zur Verfügung stellen. Die Strafen für die Nichtbefolgung betragen bis zu umgerechnet 1.800 Euro.
Die "Sicherheit der breiten Massen"
Wie die offizielle Nachrichtenagentur Xinhua mitteilte, sollen die Regulationen "Ordnung in eine Industrie bringen, die schnell, aber ohne Regulierung expandiert ist". "Die Geschäftspraktiken sind chaotisch, Sicherheit ist ein Problem, Brände haben stattgefunden und die Sicherheit der breiten Massen, speziell der jungen, wurde schwer verletzt", so die Agentur weiter.
In China haben derzeit 45 Millionen Einwohner Zugang zum Internet. Die meisten greifen von zu Hause oder vom Büro aus auf das weltweite Datennetz zu.