15.10.2002

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Intel plant Angriff auf Mobilmarkt

Intel hat am Dienstag zwei neue Chips für Handys vorgestellt, die aus einem Prozessor und einem Flash-Speicher-Chip bestehen. Der bisher vornehmlich in Handhelds verwendete weiterentwickelte XScale-Chip soll in dieser Art in Zukunft vermehrt in Multimedia-Handys zum Einsatz kommen.

Intel verfügte letztes Jahr über ein Viertel des Weltumsatzes auf dem Halbleitermarkt. Der Anteil bei Handy-Chips ist dagegen eher gering. Die neuen Chips sollen das nun ändern.

Marktbeherrscher und Angriffsziel ist Texas Instruments [TI], das ihrerseits ebenfalls ein ehrgeiziges Ziel verfolgt: Bis 2004 soll die gesamte Elektronik eines GSM-Handys auf einem einzigen Chip Platz finden. Außerdem plant TI für nächstes Jahr, ebenfalls einen Chip herauszubringen, bei dem ein Prozessor und ein Flash-Speicher zusammengepackt werden.

Neuer Flash-Speicher-Chip

Über die Einführung eines Baseband-Prozessors [der zur Verarbeitung von Radiosignalen benötigt wird] wurden keine Angaben gemacht. Intel wolle sich im Moment noch auf jene Bereiche konzentrieren, bei denen man über ausreichend Know-how verfüge. Der neue Chip sei auf jeden Fall ein weiterer Schritt in Richtung Single-Chip-Handy.

Ebenfalls für Mitte 2003 hat Intel einen neuen Flash-Speicher-Chip angekündigt, der weniger Energie verbrauchen und ein Viertel der Größe bisheriger Chips haben soll.

Neben dem Handy-Markt will sich Intel auch auf dem Wireless-Markt, dem großen Hoffnungsträger der Branche, vermehrt engagieren. So sollen WLAN-Eigenschaften in die zukünftige Banias-Plattform implementiert werden.

"Intelligente" Prozessoren

Für Intel-Chef Craig Barrett wird es in den nächsten Jahren darum gehen, immer leistungsfähigere Prozessoren anzubieten. Dabei sei die Taktrate allerdings nur ein Faktor, die Prozessoren müssten auch "intelligenter" rechnen.

Das Ende der wirtschaftlichen Talfahrt in der IT-Branche ist nach Ansicht von Barrett unterdessen nicht absehbar. "In Europa, den USA und Japan steckt die Branche in der schlimmsten Rezession seit 30 Jahren. Keiner weiß, wann es wieder aufwärts gehen wird", sagte Barrett.