EU sucht neue Technologien gegen Terror
Die EU-Kommission startet eine Befragung zu Aufspürgeräten für Waffen, Sprengstoff und Co. und interressiert sich für Software, die das Netz nach "Terror-Websites" durchforstet.
Die EU-Kommission sucht nach den vereitelten Anschlagsplänen in Großbritannien verstärkt nach einer technologischen Antwort auf die Terrorgefahr. Die Brüsseler Behörde startete am Montag eine umfassende Befragung zu neuen Abwehrtechniken.
"Die modernen Erkennungstechnologien haben im Kampf gegen das Verbrechen und den Terrorismus eine wichtige Rolle zu spielen", erklärte EU-Justizkommissar Franco Frattini.
Neue Spürverfahren und Software
Er wolle einen Dialog zwischen öffentlichen Stellen und privaten Firmen in Gang setzen, damit Spürverfahren entwickelt und in leicht anwendbare Geräte gebaut werden. Dabei geht es um das Erkennen von Waffen, Sprengstoff und gefährlichen Flüssigkeiten in Flughäfen.
Die Kommission denkt aber auch an Software, die das Internet nach Bauanleitungen und Anschlagsplänen durchforsten soll.
Mehr Sicherheit ohne Mehrkosten?
"Alle möglichen Maßnahmen sollen genau auf ihre möglichen Auswirkungen auf die Persönlichkeitsrechte überprüft werden", sagte ein Sprecher Frattinis.
Außerdem will die Kommission auf die Verhältnismäßigkeit der Vorschläge achten, erläuterten Fachleute. Fluggäste und Benutzer anderer Verkehrsmittel sollten sicherer reisen, ohne dass die Kosten dafür in den Himmel wüchsen. Die Anhörung soll bis zum Jahresende dauern.
Im Kampf gegen den Terror wird einmal mehr die Überwachung hinaufgeschraubt. In vielen EU-Ländern, auch in Österreich, gibt es Bestrebungen, die Video- und Internet-Überwachung zu verstärken.
Handgepäck EU-weit verbieten?
Am Mittwoch und Donnerstag beraten in Brüssel erst einmal Fachleute für Luftverkehrssicherheit. Sie sprechen über Konsequenzen aus den Bombenanschlägen auf Flugzeuge im Transatlantikverkehr, die britische Fahnder nach eigenen Angaben im August vereitelten.
Ein EU-weites Verbot für jegliches Handgepäck, wie es nach den Ereignissen von London auf einigen Strecken galt, halten Brüsseler Sicherheitsexperten aber für übertrieben.
(dpa)