Schwere Zeiten für France Telecom
Für die France Telecom sieht die Wirtschaftslage zurzeit nicht rosig aus: Riesige Schulden, Verluste und ein schwieriger Markt setzen dem einstigen Stern Frankreichs stark zu.
Die Aktie der France Telecom ist am Freitag nach einem Pressebericht über einen Schuldenanstieg auf fast 80 Milliarden Euro erneut unter Druck geraten.
Die neuen Zahlen wolle der seit Anfang Oktober amtierende Konzernchef Thierry Breton auf der ersten Verwaltungsratssitzung unter seiner Leitung am Montag in Paris präsentieren, berichtete die Wirtschaftszeitung "La Tribune" am Freitag. Zudem steht die Krise beim in seiner Existenz bedrohten Mobilfunkanbieter MobilCom am Montag auf der Tagesordnung.
Schulden stark gestiegen
Zuletzt hatte France Telecom einen Schuldenstand von rund 70
Milliarden Euro ausgewiesen. Ein Konzernsprecher wies den Bericht
der Zeitung zurück, wonach über die Finanzlage detailliert Anfang
Dezember nach Abschluss der laufenden Wirtschaftsprüfung berichtet
werde.
Aktie im Dauertief
An der Pariser Börse geriet der Aktienkurs am Freitag dennoch ins Minus und sank zwischenzeitlich um 4,8 Prozent auf 9,71 Euro. Im Frühjahr 2000 hatte der Kurs noch 215 Euro betragen.
Der Verwaltungsrat will sich am Montag zunächst ein Bild über die Lage bei MobilCom machen, hieß es in Paris. Im September hatte der französische Konzern nach monatelangen Auseinandersetzungen vor allem mit MobilCom-Gründer Gerhard Schmid über den UMTS-Aufbau seinen Rückzug angekündigt.
Michel Bon ist weg
Der langjährige France-Telecom-Chef Michel Bon war am 12. September nach Vorwürfen über Schulden, Rekordverluste und das MobilCom-Desaster zurückgetreten. Im ersten Halbjahr hat France Telecom einen Rekordverlust von 12,2 Milliarden Euro ausgewiesen, 7,3 Milliarden Euro entfielen allein auf MobilCom.