Österreichische Chips für US-Reisepässe
Das US-Außenministerium hat sich bei der Ausrüstung seiner Biometrie-Reisepässe für eine in Österreich entwickelte Technologie entschieden.
Die Philips-Chip-Sparte, die mittlerweile mehrheitlich in den Besitz von Kapitalgesellschaften übergegangen ist und nun unter dem Namen NXP firmiert, ist weltweit federführend bei Smart-Chip-Technologie.
Das weltweite Kompetenzzentrum für solche Kontaktlos-Technologien ist im steirischen Gratkorn beheimatet.
Österreichische Chips für USA
Nun wurde NXP vom US-Außenministerium als Chip-Zulieferer für die neuen Biometrie-Reispässe ausgewählt.
Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, sollen die mit in Gratkorn entwickelter Smart-Chip-Technologie ausgerüsteten Dokumente ab Ende des ersten Quartals 2007 in den USA flächendeckend ausgeliefert werden.
In Österreich werden bereits seit Mitte Juni die neuen Chip-Reisepässe ausgegeben, auf denen persönliche Daten sowie ein Foto gespeichert werden. Auch hier stammen die verwendeten Funkchips von Philips/NXP in Gratkorn.
Zusätzliche Sicherheitsfunktionen
Gegenüber bisherigen Technologien soll spezielles Abschirmmaterial gewährleisten, dass eine Kommunikation mit dem Chip ausschließlich bei geöffnetem Pass möglich ist.
Durch Anwendung des BAC [Basic Access Control]-Standards der Internationalen Luftfahrtbehörde soll das unbefugte Auslesen der Passdaten sowie das Abhören der Hochfrequenz-Kommunikation zwischen Pass und Lesegerät an den Grenzkontrollstellen unterbunden werden.
NXP bei Biometrie-Pässen führend
NXP-Halbleitertechnologie ist mittlerweile laut eigenen Angaben bei 80 Prozent aller weltweit eingeführten elektronischen Reisepasssysteme im Einsatz.
Für das "ePass"-Programm der USA liefert NXP seine Chiptechnologie an den Smart-Card-Hersteller Gemalto, den Generalunternehmer für die Bereitstellung der Smart-Card-Packages für die neuen US-Reisepässe.
Die Diskussion über die Sicherheit der Biometrie-Reisepässe wurde zuletzt wieder angeregt, nachdem es Experten gelungen war, die Funkchips in den deutschen Biometrie-Pässen auszulesen und die Chips dann zu klonen. Laut Philips ist das mit der österreichischen Technik nicht möglich.
(futurezone | APA)