Österreichische Chips für US-Reisepässe

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05.09.2006

Das US-Außenministerium hat sich bei der Ausrüstung seiner Biometrie-Reisepässe für eine in Österreich entwickelte Technologie entschieden.

Die Philips-Chip-Sparte, die mittlerweile mehrheitlich in den Besitz von Kapitalgesellschaften übergegangen ist und nun unter dem Namen NXP firmiert, ist weltweit federführend bei Smart-Chip-Technologie.

Das weltweite Kompetenzzentrum für solche Kontaktlos-Technologien ist im steirischen Gratkorn beheimatet.

Österreichische Chips für USA

Nun wurde NXP vom US-Außenministerium als Chip-Zulieferer für die neuen Biometrie-Reispässe ausgewählt.

Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, sollen die mit in Gratkorn entwickelter Smart-Chip-Technologie ausgerüsteten Dokumente ab Ende des ersten Quartals 2007 in den USA flächendeckend ausgeliefert werden.

In Österreich werden bereits seit Mitte Juni die neuen Chip-Reisepässe ausgegeben, auf denen persönliche Daten sowie ein Foto gespeichert werden. Auch hier stammen die verwendeten Funkchips von Philips/NXP in Gratkorn.

Zusätzliche Sicherheitsfunktionen

Gegenüber bisherigen Technologien soll spezielles Abschirmmaterial gewährleisten, dass eine Kommunikation mit dem Chip ausschließlich bei geöffnetem Pass möglich ist.

Durch Anwendung des BAC [Basic Access Control]-Standards der Internationalen Luftfahrtbehörde soll das unbefugte Auslesen der Passdaten sowie das Abhören der Hochfrequenz-Kommunikation zwischen Pass und Lesegerät an den Grenzkontrollstellen unterbunden werden.

NXP bei Biometrie-Pässen führend

NXP-Halbleitertechnologie ist mittlerweile laut eigenen Angaben bei 80 Prozent aller weltweit eingeführten elektronischen Reisepasssysteme im Einsatz.

Für das "ePass"-Programm der USA liefert NXP seine Chiptechnologie an den Smart-Card-Hersteller Gemalto, den Generalunternehmer für die Bereitstellung der Smart-Card-Packages für die neuen US-Reisepässe.

Die Diskussion über die Sicherheit der Biometrie-Reisepässe wurde zuletzt wieder angeregt, nachdem es Experten gelungen war, die Funkchips in den deutschen Biometrie-Pässen auszulesen und die Chips dann zu klonen. Laut Philips ist das mit der österreichischen Technik nicht möglich.

(futurezone | APA)