Hollywood nimmt Unternehmen ins Visier
Nachdem die US-Unterhaltungsindustrie zuletzt in einem Brief an die Universitäten ein hartes Durchgreifen gegen die illegalen Tauschbörsen-Aktivitäten der Studenten gefordert hat, ging nun ein weiterer Brief an 1.000 Unternehmen in den USA, der die Arbeitgeber dazu auffordert, das Downloaden von urheberrechtlich geschützten Inhalten bei der Arbeit zu unterbinden.
Film- und Musikindustrie verlangen von den Unternehmen in dem Brief die Implementierung von Systemen, die ein illegales Downloaden unmöglich machen.
Schnelle Internetverbindungen locken Angestellte
Da man in der Arbeit meist über eine schnelle Internetverbindunge
verfügt und die Angestellten diesen gerne für den Online-File-Tausch
verwenden, wurden schon öfter Forderungen nach technischen
Beschränkungen laut.
Forderung nach technischen Maßnahmen
In dem Brief heißt es: "Wir wenden uns an sie als Gemeinschaft der Kreativen in den USA in der Angelegenheit der Urheberrechtsverletzungen in Unternehmensnetzwerken.
Uns ist bekannt, dass bei einer überraschend großen Anzahl von Unternehmen, auch viele aus der Fortune-1000-Liste, Musik- und Filmpiraterie stattfindet.
Einige Firmen haben bereits technische Maßnahmen zur Verhinderung von P2P-Tausch ergriffen, sowie auch strikte Nutzungsbedingungen für ihre Netzwerke festgelegt. Wenn sie dies noch nicht getan haben, raten wir ihnen dringend, die notwendigen Schritte so schnell wie möglich zu setzen, um zu verhindern, dass ihre Computernetzwerke und Internetzugänge für den Missbrauch von urheberrechtlich geschützten Arbeiten verwendet werden."
Downloaden ist Stehlen
In dem Brief spielt Hollywood auch mehrmals auf das fehlende
Unrechtbewusstsein an, und betont, dass sich das illegale Downloaden
von Musik oder Filme nicht vom Stehlen einer CD oder DVD
unterscheidet.
Linksammlung und Unterzeichner
Der Brief schließt mit einer Linksammlung zu Unternehmen, die Produkte für ein Bandbreiten-Management anbieten.
Unterzeichnet haben den Brief, wie auch schon die Briefe zuvor, Hilary Rosen, Präsidentin der Recording Industry Association of America [RIAA], Jack Valenti, Präsident der Motion Picture Association of America [MPAA], Edward P. Murphy, Präsident der National Music Publishers' Association und Rick Carnes, Präsident der Songwriters Guild of America.
Keine Klagsandrohung
Überraschenderweise drohen die sonst recht klagefreudigen Musik-
und Filmverbände in dem Brief nicht mit der Ergreifung rechtlicher
Schritte. Die Briefe an die Unternehmen und an die Universitäten
dürften als Wachrütteln der Verantwortlichen zu verstehen sein.
Damit soll wohl die Ausrede des Nichtwissens "Hatten keine Ahnung"
bei späteren rechtlichen Schritten verhindert werden, denn dann kann
die Unterhaltungsindustrie ruhigen Gewissens antworten: "Wir haben
es euch doch extra gesagt".