E-Bombe soll Zünder deaktiviert haben
Nach dem gewaltsamen Ende des Geiseldramas von Moskau äußert die französische Tageszeitung "Le Parisien" die Vermutung, die russischen Spezialeinheiten hätten beim Erstürmen des Theaters möglicherweise auch eine geheime, elektromagnetische Waffe mit Hyperfrequenz eingesetzt.
Da bei dem Einsatz zur Beendigung des Geiseldramas keiner der mit Sprengstoffgürteln ausgerüsteten Geiselnehmer seine tödliche Ladung zündete, liegt laut "Parisien" die Vermutung nahe, dass die Zünder an den Bomben mittels einer E-Bombe ausgeschaltet wurden.
Gesundheitliche Risiken nicht geklärt
"Le Parisien" betonte, diese Art der Informationskriegsführung
zerstöre nicht nur alle elektrischen, elektronischen und
Funk-Geräte, sondern heize auch die Wassermoleküle im menschlichen
Körper auf.

Elektromagnetischer Impuls
Die so genannten Hochenergie-Mikrowellen-Waffen [HPM] wurden von den USA entwickelt, um möglicherweise beim Angriff auf den Irak zum Einsatz zu kommen.
Die Systeme erzeugen kurzzeitig einen starken elektromagnetischen Puls [EMP], ähnlich einem gigantischen Blitzschlag, der elektrische Einrichtungen zerstört und die Speicher eines Computers löscht. Damit kann eine gesamte Kommunikationsinfrastruktur zerstört werden.
USA, Großbritannien, Russland und China
Zurzeit wird neben den USA vor allem in Großbritannien an
HPM-Waffen zum Ausschalten von feindlichen Luftverteidigungs- und
Kommunikationssystemen geforscht. Erste Tests wurden bereits
erfolgreich durchgeführt. Auch Russland und China sollen derartige
Waffen besitzen.

Über Strom- und Telefonleitungen
Die US-Luftwaffe geht davon aus, dass HPM-Waffen auch gegen unterirdische Ziele eingesetzt werden können.
Anstatt wie konventionelle Bomben mehrere Meter Beton durchschlagen zu müssen, dringe der EMP über Strom- und Telefonleitungen sowie Antennen in das Innere von Kommandozentren vor und mache die elektronische Einrichtung unbrauchbar.
Faradayscher Käfig
Schutz vor dem EMP-Effekt bieten insbesondere elektromagnetische Abschirmungen nach dem Prinzip des Faraday-Käfigs. Ganz oder teilweise EMP-resistent sind auch Lichtwellenleiter und, im Gegensatz zur MOS-Halbleiter-Technologie, die traditionelle Röhrenelektronik.