Vivendi unter Bilanzfälschungsverdacht
Die Pariser Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Bilanzfälschung beim französisch-amerikanischen Mischkonzern Vivendi Universal.
Wie die Behörde am Dienstag bekannt gab, leitete sie nach einer Strafanzeige von Kleinaktionären ein Ermittlungsverfahren bei der zweitgrößten Mediengruppe der Welt ein. Dabei geht es um die Vivendi-Bilanzen der Jahre 2000 und 2001.
Vivendi hat nach jahrelanger weltweiter Einkaufstour des Ex-Chefs Jean-Marie Messier Milliardenschulden und kämpft derzeit um den Erhalt der Kernsparten Unterhaltung, Telekommunikation und Wasserversorgung.
Ein Rettungsplan für VivendiBörsenaufsicht ermittelt bereits
Den Angaben zufolge hatte die Anlegervereinigung APPAC [Association des petits porteurs actifs] geklagt, sie sei durch fehlerhafte Informationen über die Finanzlage von Vivendi Universal getäuscht worden.
Sollte es zu einem Gerichtsverfahren kommen, will die APPAC demnach als Nebenklägerin auftreten. Ihre Strafanzeige war Ende Juli eingegangen, einen Monat nach dem Wechsel an der Firmenspitze von Messier zu Jean-Rene Fourtou.
Seit Juli prüft bereits die Pariser Börsenaufsicht COB die seit Januar 2001 gegebenen finanziellen Informationen aus dem Hause Vivendi Universal. Sollte die COB Verstöße feststellen, müsste sie dies den Staatsanwälten mitteilen.