Schlag gegen Raubkopierer
Die italienische Finanzpolizei hat nach Angaben der Business Software Alliance [BSA] den bislang größten Schlag gegen die organisierte Software-Kriminalität in Europa geführt.
Bei Durchsuchungen in neun italienischen Provinzen hat die Polizei eine Organisation ausgehoben, die mit illegaler Software, Videos, Spielen und pornografischem Material im Wert von rund 100 Millionen Euro gehandelt hatte.
Mailand, Bologna, Neapel und Triest
Ein Verdächtiger sei angeklagt worden, gegen neun weitere
ermittle die Polizei, heißt es in einer Meldung der BSA. Zu den
Orten, an denen die Durchsuchungen vorgenommen wurden, zählen
Mailand, Bologna, Neapel und Triest.
"Compilation Disc" kommt auf Bestellung
Die Verdächtigen hatten die raubkopierten Produkte über drei Websites vertrieben. Die Kontaktaufnahme erfolgte über anonyme oder verschlüsselte E-Mails, über die Zugangsdaten zum illegalen Angebot vermittelt wurden.
Die Software konnte entweder kostenpflichtig heruntergeladen oder als "Compilation Disc" [Sammlung mehrerer Programme] bestellt werden.
Bei den Durchsuchungen beschlagnahmten die Beamten rund 100.000 Software-Produkte. Neben aktuellen Kinofilmen und unzähligen Programmen auf CDs und DVDs fanden sich auch Hardware-Produkte in den Lagern der Organisation. Pornobilder sowie Anleitungen zur Fälschung von TV Smart Cards zum Satellitenempfang bot die Gruppe ebenfalls an.
Die Sichtung des Materials dauert derzeit noch an.
Schaden 2001 auf 47,3 Mio. Euro gesunken
Durch Software-Piraterie entstand laut BSA im vergangenen Jahr
weltweit ein Schaden von 12,26 Milliarden Euro. In österreichischen
Unternehmen werde jede dritte Software-Kopie illegal eingesetzt.
Dadurch sei im Jahr 2001 ein direkter Schaden von 47,3 Millionen
Euro entstanden.
Aktionen in DE, UK, NL und ES folgen
Der italienische Pirateriering soll des Weiteren Verbindungen zu illegalen Netzwerken in anderen EU-Ländern gehabt haben.
In Deutschland, Spanien, Großbritannien und den Niederlanden bereiten die zuständigen Behörden zusammen mit der BSA nun ähnliche abgestimmte Aktionen vor.