Gespalten, noch nicht filetiert

Telecom Italia
12.09.2006

Die Telecom Italia wird in zwei Teile aufgegliedert, eine Festnetz- und eine Mobilfunksparte. Was und wie viel verkauft wird, steht noch nicht fest.

Über den eventuellen Verkauf der Mobilfunktochter Telecom Italia Mobile [TIM] sei nicht gesprochen worden: "Heute ist nur über die Reorganisation entschieden worden", sagte Vizepräsident Gilberto Benetton.

Aktie vom Handel ausgesetzt

Italienische Medien hatten berichtet, es gebe bereits mehrere Interessenten. TIM hat laut Schätzungen einen Wert von bis zu 35 Milliarden Euro. Die Aktie der Telecom Italia war den ganzen Tag vom Börsenhandel ausgesetzt.

Vergangene Woche wurde bekannt, dass Konzernchef Marco Tronchetti Provera mit dem australischen Medienmogul Rupert Murdoch über Senderechte für Filme und TV-Programme verhandelt. Er wolle sein Unternehmen als Medienkonzern neu erfinden, berichtete das "Wall Street Journal".

Rückkauf nach deutschem Modell

Telecom Italia hatte die Anteile an TIM im Frühjahr 2005 um 20 Milliarden Euro zurückgekauft, ähnlich wie ihr deutsches Gegenstück die Internet-Tochter T-Online zurück in den Konzern geholt hatte.

Der Plan war, in einem integrierten Unternehmen vom Zusammenwachsen der Telekom-Technologien zu profitieren. Während sich die Hoffnungen auf Einsparungen durch die Verschmelzung erfüllten, blieb der erwartete Umsatzschub aus.

Gewinneinbruch im Festnetz

Parallel dazu kamen Nachrichten, dass die Gewinne der Telecom Italia in den ersten sechs Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 15,7 Prozent auf 1,496 Milliarden Euro zurückgegangen sind. Der Umsatz legte hingegen um 5,6 Prozent auf 15,335 Milliarden Euro zu.

Die Abspaltung des Mobilfunkbereichs würde dem mit über 41 Milliarden Euro verschuldeten Telekom-Riesen einen Mega-Deal bescheren. Als mögliche Interessenten wurden die spanische Telefonica und die US-Finanzgesellschaft Carlyle Group genannt.

(APA | DPA)