TI zieht sich aus TA-Aufsichtsrat zurück
Im Zuge des Rückzugs der Telecom Italia [TI] aus der Telekom Austria [TA] sind zwei Repräsentanten der TI , Francesco Saverio Bruno und Giampaolo Zambeletti, aus dem Aufsichtsrat der TA ausgeschieden.
Gemäß der Vereinbarung der beiden Hauptaktionäre ÖIAG und TI vom 6. Juni dieses Jahres wurde der Syndikatsvertrag aufgelöst, nachdem durch den Verkauf von 75 Millionen TA-Aktien durch die TI der Anteil der TI auf unter 20 Prozent gefallen ist.
Wann und durch wen die beiden Stellen nachbesetzt werden, sei noch nicht entschieden, sagte TA-Sprecher Martin Bredl am Dienstag. Der Aufsichtsrat gelte weiterhin als "arbeitsfähig", daher sei noch offen, ob mit der Nachbestellung bis zur nächsten Hauptversammlung im kommenden Jahr gewartet oder ob eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen werde.
Die Telecom Italia hat im Rahmen der letzte Woche Montag gestarteten Privatplatzierung 75 Millionen Aktien der Telekom Austria um je 7,45 Euro je Aktie verkauft. Die TI hat damit ihren bisherigen Anteil von 29,8 Prozent [149 Millionen Aktien] an der TA halbiert.
TI gibt noch zehn Mio. TA-Aktien abMobilkom bereits verkauft
Die TI hatte bereits im Juni ihren 25-prozentigen Anteil an der Mobilkom für 690 Millionen Euro an die TA zurückverkauft.
Der Rückkauf war zuvor in Aufsichtsratssitzungen bei der TA und beim Haupteigentümer ÖIAG [47,8 Prozent] einstimmig abgesegnet worden. Die TA ist damit wieder 100-Prozent-Eigentümerin der Mobilkom.
Der Rückzug der TI aus der Mobilkom erfolgte im Rahmen des Verkaufs mehrerer Auslandsbeteiligungen. Die TI will damit ihren riesigen Schuldenberg abbauen. Ende 2001 betrug der Schuldenstand der Italiener noch 21,9 Mrd. Euro. Bis 2004 sollen die Schulden auf 15 Mrd. Euro reduziert werden. 3,5 Mrd. Euro davon hat die TI bereits abgebaut.
TI wieder in Gewinnzone
In den ersten neun Monaten 2002 hat die TI nach den roten Zahlen
im Vorjahr wieder einen Milliardengewinn verbucht. Der Reingewinn
belief sich auf über 1,2 Milliarden Euro, nachdem im
Vergleichszeitraum 2001 ein Verlust von 328 Millionen Euro
angefallen war.