13.11.2002

NEED 4 SPEED

Bildquelle: PhotoDisc

Ein Supercomputer als Low-Budget-Projekt

Das Lawrence Livermore National Lab baut derzeit einen der leistungsfähigsten Supercomputer der Welt.

Trotz der Geschwindigkeit des Rechners will das Laboratorium mit begrenztem Budget auskommen. Dies wird durch die Verwendung von herkömmlichen und frei verfügbaren Komponenten erreicht.

Rechner als Cluster

Erst in letzer Zeit sind so genannte geclusterte Supercomputer auf dem Vormarsch, das sind Systeme, bei denen viele herkömmliche [und daher billige] Rechnereinheiten zusammengeschalten werden.

"Evolocity", so der Name neuen Systems, soll rund zehn Mal günstiger als herkömmliche Supercomputer gefertigt werden. Es soll eine Leistung von elf Teraflops erzielen, das entspricht der Leistung von 10.000 bis 15.000 normalen PCs. Neben Standard-PC-Komponenten kommt das freie Betriebssystem Linux zum Einsatz.

Vernetzung ist alles

Herzstück ist ein speziell gefertigtes Netzwerk, das die einzelnen Rechnereinheiten miteinander verbindet. In früheren Tests wurde FTP und ein Gigabit-Netzwerk verwendet; nun können die Rechner direkt auf die Platten zugreifen. Die Latenzzeit des Systems hat sich daher von 90 auf 4,5 Mikrosekunden verringert.

Insgesamt kommen 960 Serverboards zum Einsatz, die jeweils zwei Xeon-Chips mit einer Geschwindigkeit von 2,4 Gigahertz inkorporieren. Ein eigenes Datei- und ein RAM-basierendes Zwischenspeichersystem sorgen dafür, dass die grosse Mengen an Daten in kurzer Zeit bewegt werden können.

"Der Ein- bis Zehn-Teraflop-Bereich öffnet revolutionäre Möglichkeiten für die Wissenschaft. Es ist qualitativ etwas vollständig anderes, als wir bisher gewohnt sind", ist Mark Seager, Vizechef für Terascale-Systeme am Lawrence Livermore National Lab, begeistert. "Die Leistung des Supercomputers hebt die Computersimulation auf eine Stufe mit physikalischen Experimenten und Theorien."