EMI erweitert Online-Vertrieb
Das Musiklabel EMI hat sein Repertoire weiter für den Online-Vertrieb geöffnet. Neun Musikhändler im Web werden Zugang erhalten und Songs des Labels zum Download anbieten können.
Alliance Entertainment, Ecast, Full Audio, Liquid Audio, Listen.com, MusicNet, Pressplay, Roxio und Streamwaves wird erlaubt, EMI-Songs zum permanenten Download, zum Brennen auf CD und zur Transformation in Formate zum mobilen Gebrauch anzubieten.
EMIKonsumentenwünsche
Der Deal sieht vor, EMI-Songs schon ab ihrem Erscheinen als Singles in Radio und TV auch in digitaler Form im Web anzubieten. Neben den umfassenden Verträgen mit den neun Distributoren wird EMI seine Musik auch weltweit mehr als 60 Unternehmen für den temporären Download oder als Audio-Streams zur Verfügung stellen.
"Das ist der nächste Schritt in unseren Plänen, den Konsumenten unsere Musik in den Formaten anzubieten, die sie wünschen", sagte David Munns, Vorsitzender und CEO von EMI Recorded Music North America.
Er reagiert damit auf die Kritik zahlreicher Analysten: Die Labels würden mit ihrer starren Fixierung auf alte Geschäftsmodelle an den Wünschen ihrer Kunden vorbei agieren, so der Vorwurf in der Vergangenheit. EMI folgt damit schrittweise einer von den Analysten prophezeiten Entwicklung, wie dies zuvor auch schon Sony, Universal und Warner getan haben.
Für EMI ist es unterdessen nur eine Frage von Monaten, bis alle CDs weltweit nur noch kopiergeschützt ausgeliefert werden. Dafür werde man alles tun, egal ob es dem Käufer "gefällt oder nicht".
Auch EMI-CDs nur noch mit KopierschutzPressplay vervollständigt Repertoire
Unterdessen hat sich das Online-"Musikportal" Pressplay mit Warner Music auf einen ähnlichen Deal geeinigt. Dadurch kann sich das Joint-Venture von Sony und Universal nun über den Zugang zum Repertoire aller fünf großen Labels freuen. Auch Pressplay hat seine Nutzungsbestimmungen kürzlich deutlich gelockert.
Gleichzeitig steht auch das zweite Portal der Musikindustrie, Music-Net, vor dem Abschluss ähnlicher Verträge. Zudem wird auch das Unternehmen im Besitz von EMI, Warner Music und BMG bald seine Nutzungsbedingungen anpassen.