Anklage droht im HP-Abhörskandal
Genug Beweise für den Staatsanwalt
In dem Spionageskandal beim US-Computerkonzern Hewlett-Packard [HP] wird die Staatsanwaltschaft in Kalifornien wahrscheinlich Anklage erheben.
"Wir haben derzeit ausreichend Beweise, um gegen Mitarbeiter innerhalb von HP sowie gegen Vertragspartner außerhalb der Firma Anklage zu erheben", sagte Generalstaatsanwalt Bill Lockyer am Dienstag in einem Radiointerview.
In der Affäre seien verschiedene Verbrechen begangen worden. So hätten sich unter anderem Leute unrechtmäßig Zugang zu Computerdaten mit persönlichen Informationen verschafft. Außerdem hätten sich Menschen mit falschen Identitäten getarnt. Beides sei strafbar, erklärte Lockyer.
Detektive im Einsatz
In dem Fall geht es einerseits um die unautorisierte Weitergabe von Einzelheiten über die Beratungen im HP-Direktorium zum Rücktritt von Firmenchefin Carly Fiorina. Andererseits geht es um die umstrittenen Ermittlungen, die HP bei Detektiven in Auftrag gegeben hat, um dieses "Leck" im Direktorium aufzuspüren.
Der Spitzelskandal bei HP hat sein erstes Opfer: Direktoriumsvorsitzende Patricia Dunn tritt Mitte Jänner zurück. Den Vorsitz übernimmt HP-Chef Mark Hurd, Dunn bleibt aber Mitglied des Gremiums.
(APA | Reuters)