Größte IT-Messe der USA gestartet
Microsoft will nach dem Personal-Computer auch Schlüsselanhänger, Armbanduhren, Wecker und andere alltägliche Gebrauchsgegenstände mit Software bestücken und damit "intelligent" machen.
Bill Gates, der Gründer des weltgrößten Softwarekonzerns, stellte in Las Vegas gestern Nacht zur Eröffnung der Computermesse "Comdex Fall 2002" die so genannte "Smart Personal Object Technology" [SPOT] vor.
Ein mit SPOT ausgestatteter Wecker könne beispielsweise nicht nur die Uhrzeit anzeigen, sondern auch aktuelle Wettervorhersagen, Stauprognosen für die Fahrt zur Arbeit oder den ersten Termin des Arbeitstages.
"Magie der Software"
"Es geht nicht mehr nur darum, vor einem Personal-Computer zu
sitzen", sagte der Chief Software Architect von Microsoft. "Der PC
ist sehr wichtig, aber er ist nur noch ein Teil von dem, was wir
unternehmen. Die Magie der Software breitet sich auf
unterschiedlichste Geräte aus."
Schwierige Zeiten für IT-Industrie
Gates räumte ein, dass sich die High-Tech-Industrie in schwierigen Zeiten befinde, da eine schlechte Konjunktur die Investitionen der Wirtschaft in neue Computer und Software stark dämpfe. Angesichts der neuen technologischen Möglichkeiten stünden der IT-Branche die besten Zeiten jedoch erst noch bevor.
Mit dem neuen Programm "OneNote" will Microsoft den Umgang mit persönlichen Notizen erleichtern. Die Software sei nicht nur in der Lage, handschriftliche Notizen, getippten Text, Grafiken, Fotos und Tonaufzeichnungen übersichtlich zu ordnen und digital abzulegen.
"OneNote" als Notizblockcenter
"OneNote" erleichtere auch, schnell ein Meeting zu protokollieren
oder Gedanken und Material für einen Report zu sammeln und zu
organisieren. Die Software soll im Sommer 2003 für die neuen
Tablet-PCs auf den Markt kommen, die sich mit einem Stift bedienen
lassen. Auch in herkömmlichen Notebooks und PCs soll sie künftig
genutzt werden können.
"Mira"-Displays für den Hausgebrauch
Zusammen mit dem Monitorhersteller ViewSonic werden unter der Bezeichnung "Mira" auch neue preiswerte Touch-Screens für den Hausgebrauch auf der Comdex präsentiert.
Die Comdex, die größte Computermesse der USA, steckt im 23. Jahr ihres Bestehens in einer schweren Krise. Der Veranstalter Key3Media hatte eine Woche vor dem Auftakt der Computershow mitgeteilt, eventuell nach dem Ende der Messe ein Konkursverfahren einleiten zu müssen.
Im Jahr 2000 waren noch über 200.000 Messebesucher in die Wüstenstadt im US-Bundesstaat Nevada gekommen. Im vergangenen Jahr, zwei Monate nach den verheerenden Terroranschlägen vom 11. September 2001, hatte sich die Besucherzahl nahezu halbiert.