Chip-Implantate suchen verzweifelt Körper
Die ebenso angeschlagene wie berüchtigte US-Firma Applied Digital Solutions [ADS], die mit ihrem Chip-Implantat "VeriChip" wiederholt für gehörigen Wirbel sorgte, hat weiter drastische Absatzprobleme:
Derzeit scheint die Speicherung medizinischer Daten das einzige Gebiet zu sein, das ein lukrativer Markt werden könnte, aber genau hier hat die US-Gesundheitsbehörde ADS ein Verbot verpasst.
Die Food and Drug Administration [FDA] hat im Oktober endgültig den Weg für den "VeriChip" freigegeben - allerdings mit der Einschränkung, dass keine medizinischen Daten gespeichert werden dürfen.
Jetzt hat sich ADS eine drastische Rüge von der FDA eingefangen, weil das Unternhemen weiterhin die potenziell lukrative, aber verbotene Anwendung bewirbt.
Der etwa reiskorngroße Chip wird unter der Haut eingepflanzt und kann diverse Informationen speichern, die über einen speziellen Scanner ausgelesen werden können.
Weg frei für Chip-ImplantateAktie am Boden
Im Mai hatte allein eine Ankündigung der FDA, den "VeriChip" einer weiteren Prüfung zu unterziehen, für einen Kurssturz der ADS-Aktien gesorgt.
Außerdem ist es ein offenes Geheimnis, dass ein weiterer jäher Einbruch des Papiers in der Vorwoche der FDA-Ankündigung auf eine Massenflucht von ADS-Mitarbeitern aus ihren Aktienanteilen zurückzuführen war.
Schlechte Aussichten für CyborgsMensch mit eingebauter Ortsangabe
Ein weiteres ADS-Projekt ist die Satellitenortung per Chip-Implantat ["Digital Angel"]. Dieses wurde allerdings zuletzt zu Gunsten des "VeriChip" nicht weiter verfolgt.
Zeitweise warb ADS in Südamerika um potenzielle Entführungsopfer, die sich vor paramilitärischen Organisationen wie den FARC-Rebellen Kolumbiens fürchten müssen und durch den GPS-Chip schneller wieder gefunden werden sollten.
ADS hat schon 1999 ein Patent auf den miniaturisierten GPS-Digital-Transceiver namens "Digital Angel" erworbenen.
Körperimplantate gegen KidnappingHoffnungsschimmer aus GB
Ein Hoffnungsschimmer für den "Digital Angel" kommt unterdessen aus Großbritannien:
Nachdem das Geschäft mit den potenziellen Entführungsopfern offensichtlich nicht richtig starten konnte, sollen in Großbritannien künftig Sexualstraftäter mit Chip-Implantaten "kontrolliert" werden.
Zwar sind hier angeblich Compaq und Tracker als ausführende Unternehmen vorgesehen, aber wenn das Beispiel gegen den Widerstand von Bürgerrechtlern Schule macht, könnte sich doch ein Markt für den "Digital Angel" auftun - immerhin ist ADS auf diesem Gebiet Pionier.
Laut einem Bericht des "Guardian" soll im Königreich nicht nur der Standort, sondern auch Puls und Blutdruck der Sexualstraftäter überwacht werden - bei starker Erregung könnte so sofort Alarm geschlagen werden.
Mensch mit eingebauter Ortsangabe