20.11.2002

VERICHIP

Bildquelle: ADS

Chip-Implantate suchen verzweifelt Körper

Die ebenso angeschlagene wie berüchtigte US-Firma Applied Digital Solutions [ADS], die mit ihrem Chip-Implantat "VeriChip" wiederholt für gehörigen Wirbel sorgte, hat weiter drastische Absatzprobleme:

Derzeit scheint die Speicherung medizinischer Daten das einzige Gebiet zu sein, das ein lukrativer Markt werden könnte, aber genau hier hat die US-Gesundheitsbehörde ADS ein Verbot verpasst.

Die Food and Drug Administration [FDA] hat im Oktober endgültig den Weg für den "VeriChip" freigegeben - allerdings mit der Einschränkung, dass keine medizinischen Daten gespeichert werden dürfen.

Jetzt hat sich ADS eine drastische Rüge von der FDA eingefangen, weil das Unternhemen weiterhin die potenziell lukrative, aber verbotene Anwendung bewirbt.

Aktie am Boden

Im Mai hatte allein eine Ankündigung der FDA, den "VeriChip" einer weiteren Prüfung zu unterziehen, für einen Kurssturz der ADS-Aktien gesorgt.

Mensch mit eingebauter Ortsangabe

Ein weiteres ADS-Projekt ist die Satellitenortung per Chip-Implantat ["Digital Angel"]. Dieses wurde allerdings zuletzt zu Gunsten des "VeriChip" nicht weiter verfolgt.

Zeitweise warb ADS in Südamerika um potenzielle Entführungsopfer, die sich vor paramilitärischen Organisationen wie den FARC-Rebellen Kolumbiens fürchten müssen und durch den GPS-Chip schneller wieder gefunden werden sollten.

Hoffnungsschimmer aus GB

Ein Hoffnungsschimmer für den "Digital Angel" kommt unterdessen aus Großbritannien:

Nachdem das Geschäft mit den potenziellen Entführungsopfern offensichtlich nicht richtig starten konnte, sollen in Großbritannien künftig Sexualstraftäter mit Chip-Implantaten "kontrolliert" werden.

Zwar sind hier angeblich Compaq und Tracker als ausführende Unternehmen vorgesehen, aber wenn das Beispiel gegen den Widerstand von Bürgerrechtlern Schule macht, könnte sich doch ein Markt für den "Digital Angel" auftun - immerhin ist ADS auf diesem Gebiet Pionier.