Microsoft

Ein Vorgeschmack auf Microsofts Zune

15.09.2006

Microsoft hat am Donnerstag seinen mit Toshiba entwickelten "iPod-Killer" Zune der Öffentlichkeit präsentiert. Die Nutzer des Musikplayers können per WLAN untereinander Daten tauschen - ein eigenes Download-Portal sorgt für den Nachschub.

Als Konkurrenz zum erfolgreichen Musikplayer iPod aus dem Hause Apple hat der US-Softwarehersteller Microsoft am Donnerstag in Seattle seinen MP3-Player Zune vorgestellt. Gleichzeitig präsentierte das Unternehmen auch den Online-Shop Zune Market Place.

Der stellvertretende Microsoft-Präsident J. Allard sagte, Zune sei nicht nur "ein tragbares Gerät, sondern eine neue Plattform, mit deren Hilfe die Künstler näher zu ihren Zuhörern kommen".

Hardware-Fakten

Das Gerät verfügt über eine 30-GB-Festplatte, einen drei Zoll großen QVGA-Bildschirm und ist WLAN-fähig. Der Zune unterstützt die Formate H.264, MP3, AAC und WMA.

Der von Toshiba produzierte Player soll in den USA rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft verfügbar sein, der Preis wurde allerdings nicht bekannt gegeben.

Für Europa und Asien wurde noch kein Starttermin festgelegt. Man werde sich bei dem digitalen Musikspieler zunächst auf die USA konzentrieren, sagte J. Allard. "Wir werden klein anfangen und von dort aus wachsen".

Auf der Zune-Website finden sich erst wenige Informationen zu Player und Plattform.

Songs und Bilder tauschen

Besonderer Wert wurde bei der Präsentation auf die "Filesharing"-Funktion gelegt, die es Zune-Besitzern erlaubt, ihre Lieblingssongs und -bilder drahtlos untereinander auszutauschen.

Ein Song kann dann drei Mal angehört werden, bevor sich der Nutzer entscheidet, ob er ihn kaufen möchte - natürlich im hauseigenen Shop. Dabei gibt es auch die Möglichkeit unlimitierter Downloads mit dem "Zune Pass", einem Abonnement.

Der Zune Market Place wird den Angaben zufolge mit "Millionen von Songs" im Angebot starten - "in vielen beliebten Formaten".

Accessoires für unterwegs

Zudem präsentierte Microsoft einige Accessoires für seinen neuen Player, unter anderem für die Nutzung im Auto oder auf Reisen.

Zune kostet Zeit und Geld

Mit der Entwicklung eines "iPod-Killers" hatte sich Microsoft ein ehrgeiziges Projekt aufgehalst.

Schließlich ist der Konkurrent Apple sowohl mit seinen Musikplayern als auch mit der dazugehörigen Software und dem Musikshop iTunes Music Store fast übermächtig.

Microsoft rechnet deshalb auch nicht mit schnellen Erträgen seiner Investitionen in Zune. Laut Robbie Bach, Chef der Unterhaltungssparte, muss das Unternehmen voraussichtlich erst einmal bis zu fünf Jahre investieren - und zwar viele Millionen Dollar.

Microsoft will bereits seit Jahren im Bereich der Unterhaltungselektronik Fuß fassen, was mit der Xbox im Spielesektor auch gelungen ist.

(futurezone | AFP | AP)