27.11.2002

CHINA

Bildquelle: ds

Amnesty für Freilassung von E-Dissidenten

Amnesty International [ai] hat am Dienstag auf das Schicksal von mindestens 30 in chinesischer Haft befindlichen Menschen aufmerksam gemacht, die für die Äußerung von freier Meinung oder die Weitergabe von Informationen im Internet eingesperrt sind.

"Jeder, der für die ausschließlich friedliche Publikation seiner Meinung oder anderer Informationen im Internet oder für den Zugriff auf bestimmte Websites eingesperrt wird, ist ein Gewissensgefangener", sagte die Organisation in einer Mitteilung.

"Sie sollten sofort und bedingungslos freigelassen werden", so die klare Forderung.

Internet-Industrie ist willkommen, Internet-Freiheit nicht

Laut ai sind in den letzten drei Jahren mindesten 33 Menschen in China für ihre freie Internet-Nutzung eingesperrt worden, drei von ihnen sind bereits in Haft gestorben.

Erst im August wurde eines der härteren Urteile über einen vormaligen Polizisten verhängt. Lil Dawei wurde zu elf Jahren Haft verurteilt, weil er "konterrevolutionäres Material" heruntergeladen haben soll.

"Während die Internet-Industrie in China expandiert, verstärkt die Regierung die Kontrolle über Online-Informationen weiter", sagte Amnesty und warf dem menschenreichsten Staat der Erde vor, bestimmte Websites zu filtern beziehungsweise ganz zu blockieren, eine spezielle Internet-Polizei gegründet zu haben, Suchmaschinen zu blockieren und chinesische Sites, die Informationen über Korruption oder sonstige regierungskritische Artikel veröffentlichen, mit Gewalt vom Netz zu trennen.

"Jeder Chinese, der im Netz surft, ist der willkürlichen Verhaftung ausgesetzt", warnt die Menschenrechtsorganisation.