27.11.2002

LIZENZPOLITIK

Bildquelle: MS / ORF.at

Microsoft-Diskont gegen Linux

Im Zuge seiner umstrittenen neuen Lizenzpolitik hat das Softwareunternehmen Microsoft seine Haltung gegenüber Klein- und Mittelbetrieben geändert und die Modalitäten verbessert.

Im neuen "Licensing 6"-Programm können Unternehmen nicht mehr nach Bedarf Upgrades kaufen, sondern müssen sich in einem dreijährigen Vertrag binden und die zwingend anfallenden Upgrade-Gebühren im Voraus berappen.

Laut einer Studie des Marktforschers Gartner Group erhöhe das die Kosten je nach Konstellation zwischen 33 und 107 Prozent. Ein Großteil der Unternehmen, vor allem Klein- und Mittelbetriebe, hat es abgelehnt, dem neuen Lizenzmodell zu folgen.

Verteilte Zahlungen

Der "Open Value"-Plan sieht vor, die Zahlungen nicht im Voraus, sondern verteilt über drei Jahre zu verlangen. Damit soll verhindert werden, dass Unternehmen zu Alternativen wie Linux und StarOffice wechseln. Gerade Klein- und Mittelunternehmen könnten das auf Grund der geringeren Größe der IT-Infrastruktur leichter durchziehen.

Die Hälfte des MS-Marktes besteht aus KMU-Kunden, daher ist man besonders bedacht, diese bei der Stange zu halten. Darüber hinaus räumt Microsoft Kunden, die dem Lizenzprogramm bis 31. Jänner 2003 zustimmen, einen zinsenlosen Kredit ein.

Vertriebspartner werden eingebunden

Auch die Vertriebspartner sollen belohnt werden - nachdem der MS-Direktvertrieb im Enterprisesegment den Händlern Einbußen gebracht hat, sollen sie am "Licensing 6"-Programm mitverdienen.