YouTube und Warner Music kooperieren

ZuSAMMENARBEIT
18.09.2006

Warner Music hat sich am Montag bereit erklärt, sein Repertoire an Musikvideos der Video-Sharing-Site YouTube zur Verfügung zu stellen. YouTube muss die Werbeeinnahmen, die mit den Inhalten erzielt werden, mit dem Musikkonzern teilen.

Die Vereinbarung umfasst auch Videos des Musikkonzerns, die von den YouTube-Nutzern bearbeitet oder mit Playback-Interpretationen versehen werden.

Im Juni hatten US-Musikkonzerne eine Abmahnwelle gegen Online-Karaokesänger gestartet.

Software identifiziert Inhalte

YouTube kündigte an, bis Jahresende eine Software zu installieren, die urheberrechtlich geschützte Inhalte identifiziert und die damit erzielten Werbeumsätze automatisch erhebt.

YouTube verhandelt bereits seit längerem mit Vertretern der Musikbranche. Mit der Software sollen auch andere Unterhaltungskonzerne an Bord geholt werden.

Erst vergangene Woche hatte der Chef der Universal Music Group, Doug Morris, der Videoplattform indirekt mit Klagen wegen Urheberrechtsverletzungen gedroht.

Auch die Onine-Community MySpace geriet dabei ins Visier des Musikonzerns.

"Warner Music Group wird das erste Medienunternehmen sein, das die Bedeutung von Nutzer-generiertem Content wirklich begreift", sagte YouTube-Geschäftsführer Chad Hurley.

Warner-Music-Chef Edgar Bronfman jr. unterstrich die Bedeutung von Online-Plattformen wie YouTube für die Musikbranche: "Über die Plattformen wurde ein Dialog mit den Nutzern gestartet, der das Unterhaltungsgeschäft radikal verändern wird", meinte er gegenüber der Nachrichtenagentur AP.

Nicht nur Musik-Promotion

Neben zahlreichen unabhängigen Labels, die ihre Musikvideos bereits über YouTube präsentieren, nutzen mittlerweile auch Fernsehstationen die Video-Sharing-Site zur Promotion ihrer Programme. So schloss etwa der US-TV-Sender NBC im Juni dieses Jahres eine Vereinbarung mit der Videoplattform.

YouTube, das vor 19 Monaten gegründet wurde, hat sich innerhalb kürzester Zeit zu einem der beliebtesten Treffpunkte für Videos im Netz gemausert. Derzeit finden sich rund sechs Million Videos im Archiv. Mit rund 100 Millionen heruntergeladenen Videos pro Tag nimmt das Start-up die führende Position auf dem Online-Multimedia-Markt ein.

(futurezone | AP | Wall Street Journal)