EU: Mobbing-Vorwürfe an Microsoft
EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes sieht ihre Behörde im Streit mit dem US-Softwareriesen Microsoft einer Kampagne ausgesetzt.
In einem am Dienstag von der "Financial Times" veröffentlichten Brief schrieb Kroes: "Es scheint eine koordinierte Kampagne zu geben, um die Kommission in einem negativen Licht erscheinen zu lassen."
Kroes: "Keine Privatfehde"
Es werde der Eindruck erweckt, die Kommission wolle Microsoft an Verbesserungen seines geplanten neuen Betriebssystems Vista hindern. "Das ist vollkommen falsch", fügte Kroes hinzu. Die Kommission führe gegen Microsoft keine Privatfehde. Vielmehr gehe es ihr um innovationsfreundliche Rahmenbedingungen.
Kroes antwortete damit auf einen zuvor von der Zeitung veröffentlichten Brief eines Geschäftspartners von Microsoft. Darin war der Kommission vorgeworfen worden, unnötige Bedenken gegen das neue Vista-Betriebssystem zu hegen, die dessen Markteinführung verzögern könnten.
Kritik an neuen Funktionen
Die EU-Behörde hatte Microsoft einige Punkte bei Vista genannt, die möglicherweise den Wettbewerb behindern. Dabei geht es vor allem um die Einbindung neuer Funktionen in das Betriebssystem, die bisher durch separate Programme erledigt wurden, zum Beispiel Sicherheitsfunktionen wie Firewalls und Virenscanner.
Weil sich Microsoft-Betriebssysteme auf fast jedem Rechner finden, könnte das nach Einschätzung von Kritikern andere Software-Anbieter vom Markt verdrängen.
(Reuters)