Google will mehr Politik machen

usa
20.09.2006

Bereits vor einem Jahr hat Google angekündigt, künftig vermehrt Lobbying in Washington zu betreiben - nun wird ein eigenes politisches Komitee gegründet.

Erster Google-Abgesandter in Washington war Alan Davidson, ein ehemaliger Computerwissenschaftler, der auch Direktor beim Center for Democracy and Technology zum Schutz der Bürger- und Menschenrechte im Internet war.

Nun will das Unternehmen seine Bemühungen verstärken und hat bereits die nötigen Papiere für die Gründung eines "Political Action Committee" [PAC] eingereicht.

Stimmungsmache für das Netz

Dieses Komitee soll laut Google unter anderem Spendengelder für politische Kandidaten und Stiftungen sammeln und gute Stimmung für Googles Anliegen machen. Die oberste Priorität liegt dabei laut Anderson darin, "kritische Entscheidungen, die Internet-Freiheit, Innovation und Wettbewerb betreffen", zu beeinflussen.

Unter anderem wurden nun auch Jamie Brown, seineszeichens Bush-Berater im Weißen Haus, und externe Lobbying-Firmen für die Google-Sache rekrutiert.

Mit diesem Schritt macht Google laut Analysten auch offiziell den Sprung vom Start-up zweier ehemaliger Studenten zum ernst zu nehmenden Unternehmen.

Auf den Spuren von Microsoft und Co

Bereits seit den späten 90er Jahren formen immer mehr große Technologiekonzerne entsprechende Abteilungen, die ihre Interessen in der Politik durchbringen sollen.

Eine solche Strategie verfolgen unter anderem auch Microsoft, Oracle und Intel, zu den Verweigerern zählen bisher IBM und Apple.

Google im Visier der Behörden

In den vergangenen Monaten sah sich Google immer öfter mit politischen Debatten konfrontiert, die etwa auch die Herausgabe von Nutzerdaten beinhalteten.

Weiters wurde die Unterstützung der chinesischen Internet-Zensur durch US-Firmen untersucht, in die sich auch Google verwickelt sah.