04.12.2002

FILTER

Bildquelle: PhotoDisc/ORF.at

China mit schärfster Netzzensur

Die chinesische Regierung pflegt bekannterweise eine Netzzensur. Was immer von den Behörden als bedrohlich angesehen wird, kann auch blockiert werden.

Beinahe 50.000 Websites sind für chinesische User im Durchschnitt nicht erreichbar. Manche Themenbereiche wie Demokratisierung, Tibet und Taiwan sind nahezu vollständig blockiert.

Bessere Kontrolle als bei Telefon, Fax und Briefen

Die Studie bescheinigt China bei seiner Internet-Politik durchaus Erfolge. Demnach sei für die chinesischen Behörden das Internet leichter zu kontrollieren als andere Kommunikationsformen wie Telefon, Fax und Briefe.

Nur die entschlossensten und geschicktesten User schaffen es, die Filtersysteme der Zensur zu umgehen. Usern, die doch versuchen Zugriff zu verbotenen Inhalten zu erlangen, drohen in China laut Menschenrechtsorganisationen sogar Haftstrafen.

Inhalte in Echtzeit filtern

Die Behörden können jedoch nicht nur jeglichen Zugang zu verbotenen Seiten verhindern.

Sie haben laut Studie bereits damit begonnen, Inhalte selektiv in Echtzeit zu filtern. So werden beispielsweise Links gelöscht, während User Zugang zur Seite haben.

"Wenn das Ziel ist, zu beeinflussen, was der durchschnittliche chinesische Internet-User zu sehen bekommt, dann könnte der Erfolg in Reichweite sein", erklärt Jonathan Zittrain, Professor der Law School und Mitautor der Studie.

Vergleich mit Saudi-Arabien

Im Vergleich zu Saudi-Arabien ist das Filtersystem von China viel umfassender.

Inhalte der gesperrten Sites

Einen Großteil der gesperrten Websites machen westliche Medienseiten aus, so die Studienautoren.

Betroffen sind aber neben Nachrichten- und Politikseiten auch Inhalte in den Bereichen Unterhaltung, Bildung und Religion und Seiten von Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International und Human Rights Watch.