MS sieht in Linux eine Bedrohung
Microsoft sieht in Linux scheinbar mehr Bedrohung für den eigenen Erfolg als bisher zugegeben und einen ernst zu nehmenden Konkurrenten.
Das künftige Wachstum des Softwareriesen würde nach den Worten von Microsoft-Finanzchef John Connors beeinträchtigt, wenn das konkurrierende Betriebssystem bei Büro-Computern stärker vordringen würde.
Bei einer Konferenz in Scottsdale sagte Connors am Mittwoch: "Bezogen auf das Wachstum des Unternehmens ... wäre es schwierig, wenn Linux zu einen Phänomen bei Büro-Computern würde."
Vor allem durch das umstrittene Lizenzmodell befürchtet MS einen Abwanderung der Kunden zu Linux.
Im neuen "Licensing 6"-Programm können Unternehmen nicht mehr nach Bedarf Upgrades kaufen, sondern müssen sich in einem dreijährigen Vertrag binden und die zwingend anfallenden Upgrade-Gebühren im Voraus berappen.
Microsoft-Diskont gegen LinuxVerstärkter Kampf gegen Linux
Ballmer hat Mitte Oktober die MS-Mitarbeiter zum verstärkten Kampf gegen Linux und andere freie Open-Source-Software aufgerufen.
"Wir haben unserer Vertriebsmannschaft gesagt, dass sie verstehen müssen, dass dies [der Kampf gegen Linux] jetzt Job Nummer eins ist. Die Leute sagen immer wieder, dass es einfacher sei, Unix-Anwendungen auf Linux zu übertragen. Wir sind jetzt ganz dicht dran, diese Aussage zu widerlegen."
Investoren meinen, dass Ballmer und seine Mannschaft es schwer haben werden, die User davon zu überzeugen, auf Windows umzusteigen, wenn es auch kostengünstiger geht.
Welche Software ist billiger?
Laut einer - von MS "finanziell unterstützten" - IDC-Studie
verursacht Linux beim Einsatz auf Unternehmensservern langfristig
durch höheren Personalaufwand mehr Kosten als Windows. In einer
anderen Studie hat die Robert-Frances-Group dieses Jahr die Total
Costs of Ownership von drei populären Serverplattformen ermittelt.
Linux liegt dabei deutlich vor Windows und Sun Solaris.
MS führt [noch] auf Servermarkt
Microsoft hat im Jahr 2001 nach einer Studie von IDC bei den verkauften Server-Lizenzen zugelegt und beansprucht 49 Prozent Marktanteile für sich [Vorjahr 42 Prozent].
Bei den Desktop-Betriebssystemen lässt Microsoft mit 93 Prozent [92 Prozent] der verkauften Lizenzen kaum mehr Spielraum für die Konkurrenz.
Für die Zuwächse im schwierigen Umfeld macht IDC unter anderem die neuen Lizenzbedingungen von Microsoft verantwortlich, die vor allem bei Unternehmen für Zug- und Kaufzwang gesorgt hätten.