05.12.2002

NO SIR

Bildquelle: ORF.at

Keine EU-Telekom-Subventionen

Der Vorstoß des französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac für ein Sofortprogramm zu Gunsten des europäischen Telekommunikationssektors ist von den EU-Partnern zurückgewiesen worden.

Nach Ansicht von Chirac befindet sich dieser Sektor in der Krise. "Staatliche Hilfen sind nicht der Weg nach vorne", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der EU-Telekommunikationsminister am Donnerstag in Brüssel.

Der Staatssekretär im deutschen Wirtschaftsministerium, Alfred Tacke, widersprach auch dem Eindruck, die europäische Branche sei Not leidend. "Das Bild des Telekommunikationsmarktes ist sehr sehr unterschiedlich und nicht einheitlich. Die Marktverfassung ist positiv zu bewerten." Für einige Unternehmen gebe es aber finanzielle Grenzen.

France Telecom im EU-Visier

Über die am Mittwoch angekündigte Finanzspritze Frankreichs von neun Mrd. Euro für den hoch verschuldeten Telekommunikationskonzern France Telecom wurde bei dem Ministertreffen nicht gesprochen, berichtete Tacke.

Der italienische Telekommunikationsminister Maurizio Gasparri sagte allerdings am Rande: "Ich hoffe, dass die EU-Kommission und insbesondere die Wettbewerbsbehörde sehr genau die Vereinbarkeit dieses Vorhabens mit den europäischen Regeln überprüfen wird."

Industriekommissar Erkki Liikanen sagte: "Wenn das Aspekte staatlicher Beihilfen enthält, dann muss das von der Generaldirektion Wettbewerb [der Kommission] geprüft werden."