"NYT": HP wollte in Redaktionen spitzeln

20.09.2006

Einem Bericht der "New York Times" zufolge hat der US-Computerkonzern Hewlett-Packard das Einschleusen von Spitzeln in Redaktionen geprüft, um Informanten an der eigenen Spitze zu enttarnen.

In Machbarkeitsstudien sei es darum gegangen, Privatdetektive als Putzkräfte oder Aushilfen in die Redaktionsräume des "Wall Street Journal" und des Online-Informationsdienstes Cnet in San Francisco einzuschleusen, berichtete die "New York Times" am Mittwoch und bezog sich dabei auf einen mit den Plänen vertrauten Informanten. Es sei jedoch unklar, ob die Studien jemals umgesetzt worden seien. Bei HP war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

Detektive sollten "Leck" stopfen

Der Computerkonzern steckt derzeit tief in einem Spionagefall, der mittlerweile auch die Justiz beschäftigt. HP hatte Anfang 2005 Detektive damit beauftragt, ein "Leck" innerhalb des Führungsgremiums zu finden.

Immer wieder waren Informationen über interne Beratungen des Gremiums an die Öffentlichkeit gelangt. Die Detektive sollen bei der Untersuchung unter Vortäuschung einer falschen Identität Telefondaten ausspioniert haben.

In der Affäre sind bereits zwei Schlüsselfiguren von ihren Posten zurückgetreten: die Direktoriumsvorsitzende Patricia Dunn (Bild) und der als Informant der Medien enttarnte Direktor George Keyworth.

(Reuters | futurezone)