BenQ: Verkaufsgerüchte "Spekulation"
Der taiwanesische Elektronikkonzern BenQ Mobile bezeichnet einen Magazinbericht über den Verkauf seiner Handyproduktionsstätten als "Spekulation".
Laut einer Vorabmeldung des Hamburger "Manager Magazins" vom Mittwoch verhandelt BenQ schon seit zwei Monaten darüber, die Handyproduktionsstätten von BenQ Mobile in Europa und Asien zu verkaufen. BenQ befinde sich diesbezüglich in Gesprächen mit dem taiwanesischen Hersteller Foxconn und dem US-Elektronikkonzern Jabil Circuit. Das Magazin beruft sich dabei auf "Insider".
Weiters würde BenQ die Handyproduktion in seinem Werk in der mexikanischen Stadt Mexicali schließen, um weiter Produktionskapazitäten abzubauen.
"Wir beenden die Handyproduktion in Mexicali", bestätigt Stefan Müller, Pressesprecher von BenQ Mobile Deutschland, gegenüber ORF.at. "Aber wir schließen nicht die ganze Fabrik, in der auch andere Produkte wie MP3-Player oder Monitore hergestellt werden. Der Abbau der Handyproduktion betrifft nur 30 Mitarbeiter."
Zu den Verkaufsgerüchten sagt Müller: "Das ist reine Spekulation. Wir kommentieren das nicht."
BenQ Mobile in der Krise
BenQ hatte im Herbst 2005 die Mobilfunksparte des deutschen Siemens-Konzerns übernommen. Die am 1. Oktober 2005 gegründete BenQ Mobile tut sich schwer auf dem Markt. Das Unternehmen leidet seit der Übernahme der Siemens-Sparte unter drastischen Marktanteilsverlusten und musste kürzlich einräumen, die Gewinnschwelle deutlich später als geplant zu erreichen.
Ursprünglich hatte das Unternehmen angepeilt, gegen Jahresende schwarze Zahlen zu schreiben. Nun rechnet die Firma erst ab Mitte 2007 mit Gewinnen.
BenQ Mobile verfolgt in Deutschland einen rigiden Sparkurs. Firmenchef Clemens Joos baut gut 500 Jobs ab. In den zwei nordrhein-westfälischen Werken müssen knapp 2.000 Mitarbeiter noch mindestens bis zum Jahresende ohne Gehaltsausgleich länger arbeiten.
Die Zukunft der Produktion von BenQ-Mobilfunkapparaten in Deutschland gilt als stark gefährdet.
(futurezone | Reuters)