12.12.2002

PRIVATISIERUNG

Sundt will ÖIAG weiter als TA-Kernaktionär

In der aktuellen Debatte über die künftige Rolle der ÖIAG bezieht Telekom-Austria-Generaldirektor Heinz Sundt einen klaren Standpunkt.

Er möchte, dass die ÖIAG Kernaktionär der Telekom Austria [TA] bleibt - während bisher eine Totalprivatisierung geplant war.

In einem "Format"-Interview sagt Sundt: "Ich mache aus meinem Herzen keine Mördergrube: Man würde gut daran tun, bei wichtigen Infrastrukturunternehmen eine Sperrminorität zu behalten. Die ÖIAG kann ihre TA-Anteile ja weiter reduzieren, sollte meiner Meinung nach aber nicht unter 25 Prozent gehen."

Sperrminorität soll in Österreich bleiben

Sundt bezeichnet die Telekommunikation als strategisch ganz wichtigen Bereich für das Land: "Mir ist bewusst, dass die Kapitalmärkte eine andere Perspektive haben. Denen ist umso lieber, je weniger der Staat beteiligt ist. Aber als Staatsbürger habe ich da eine klare Position."

Auf die Frage, was er von der Idee eines heimischen Industriefonds halte, der die ÖIAG ersetzen könnte, meint der TA-Chef: "Es muss nicht die ÖIAG per se sein, die Anteile hält. Hauptsache ist, dass eine Sperrminorität in Österreich bleibt."

Von der nächsten Regierung wünscht sich Sundt, "dass sie zwingend einen klaren Fahrplan für die nächsten vier Jahre formuliert".