Google schnuppert an E-Commerce
Die Suchmaschine Google launcht derzeit in knappen Abständen neue Services.
Jüngster Coup ist die Einführung eines E-Commerce-Suchwerkzeuges, das Konsumenten helfen soll, gezielt nach Produkten in diversen Webshops zu suchen. Was sich ähnlich unschuldig wie die kürzliche Einführung eines News-Suchdienstes tarnt, könnte sich zur Konkurrenz einer ganzen Branche auswachsen: Durch die Möglichkeit, den Preis bei der Suche einzuschränken, geht Google auf Konfrontation mit Unternehmen wie BizRate und Dealtime.
Ohne Portalallüren
Die Such-Subsite "Froogle" kommt ohne Portalallüren aus und soll
potenzielle Shopper auf die Site des Suchmaschinenbetreibers locken.
"Wenn Sie ein bestimmtes Produkt online kaufen wollen, wird es
Froogle ziemlich sicher finden", kündigt Google an.
Bereits jetzt kommen 14 Prozent der Verweise auf E-Commerce-Sites von Suchmaschinen, wie der Marktforscher WebSideStory angibt. Noch im Jänner dieses Jahres kamen die Hälfte der Anfragen von Google. In den letzten 30 Tagen jedoch ist Google für 27 Prozent der Verweise, Yahoo nur noch für 28 Prozent verantwortlich.
Bewährter Verkauf von Werbelinks
Derzeit ist eine Aufnahme in das durchsuchbare
E-Commerce-Verzeichnis von Google noch kostenlos. Unternehmen müssen
Google nur kontaktieren, um einen speziellen Datenfeed einzurichten,
der an Froogle gesandt wird. Freilich weist Google darauf hin, dass
es Verkäufern frei steht, Werbelinks am rechten Rand der Site zu
buchen, die je nach Suchbegriff zugeschnitten werden.
Der genaue Generalplan Googles ist undurchsichtig - auf jeden Fall hat das Unternehmen vor, mehr als nur eine simple Suchmaschinen-Site zu betreiben. Google dominiert bereits den herkömmlichen Such-Markt und führt ständig neue Services ein. Dabei wird penibel darauf geachtet, Fehler anderer Betreiber nicht zu wiederholen und zumindest mittelfristig mit jedem Service Geld zu verdienen.
Bei Netzbenutzern steht Google nicht nur wegen guter Suchdienste hoch im Kurs: Vor allem das Fehlen jeglicher Form herkömmlicher Werbung hat es Google erlaubt, etwas vom früheren Underdog-Image mitzunehmen.