Spekulationen über bwin-Übernahme
Nach der Verhaftung der beiden bwin-Vorstände und dem starken Kurssturz der Aktie werten Analysten den Online-Wettanbieter als übernahmereif.
Der an der Wiener Börse notierte Internet-Wettanbieter bwin könnte Kandidat für eine feindliche Übernahme werden, schreibt das "profil" in seiner neuesten Ausgabe.
Nach der Verhaftung der beiden bwin-Vorstände Manfred Bodner und Norbert Teufelberger hatte die Aktie des Unternehmens weitere 20 Prozent verloren und notierte am Freitag bei 21,50 Euro.
Von 3,5 Mrd. auf 700 Mio. Euro abgestürzt
Seit Mai, als der Kurs noch bei über 100 Euro gelegen hatte, hat sich die Marktkapitalisierung damit von 3,5 Milliarden auf knapp 700 Millionen Euro reduziert.
"Damit ist das Unternehmen derzeit sicher ein Übernahmekandidat", meint Alfred Reisenberger, Chefanalyst der CA-IB Investmentbank gegenüber dem "profil".
Bei einer Pressekonferenz gaben sich Bodner und Teufelberger nach ihrer Entlassung geläutert. Sie trügen "das Kreuz der ganzen Branche - wie Jesus Christus", sehen sich aber weiterhin im Recht und dabei von der EU gestärkt. Den Aktionären stellt das Unternehmen trotz aller Widrigkeiten für 2007 eine Gewinnerhöhung in Aussicht.
PartyGaming interessiert?
Vor allem dem britischen Spieleanbieter PartyGaming werden nun ernsthafte Ambitionen nachgesagt. "Für die könnte eine Übernahme von bwin ein entscheidender Schritt in Richtung Risikodiversifikation sein", so Leopold Salcher, Aktienanalyst bei der Raiffeisen Centrobank.
PartyGaming erwirtschaftet zurzeit 80 Prozent seiner Umsätze in den USA. Die dort drohende Verschärfung der Rechtslage könnte ein starkes Standbein in Europa notwendig machen.