UMTS-Lizenzhandel bald erlaubt
Der finnische EU-Kommissar für Unternehmen und Informationstechnologie, Erkki Liikanen, rechnet mit einer deutlichen Verzögerung bei der Einführung der neuen Mobilfunkgeneration UMTS in Europa.
"Bis UMTS wirklich boomt, vergehen mindestens noch fünf Jahre", sagte Liikanen dem Magazin "Focus".
Der Durchbruch der Technologie gelinge voraussichtlich erst 2008.
Liikanen gab sich aber sicher: "Die Möglichkeit, per Handy zu fotografieren und die Bilder zu verschicken wird ein Renner."
One-Chef: "Es gibt keine UMTS-Killerapplikation"Lizenzhandel wird möglich
Einen Grund für die schleppende Einführung von UMTS sieht Liikanen in uneinheitlichen Systemen und nationalen Verboten beim Lizenzhandel, wie etwa in Deutschland.
Mit den neuen EU-Telekom- Regeln, die im Sommer 2003 verabschiedet würden, sein ein Handel mit UMTS-Zulassungen dann möglich.
Schon im September hatte Liikanen versichert: "Wir wollen den Firmen das Leben erleichtern. Sie sollen die UMTS-Netze gemeinsam nutzen dürfen." Diese Entscheidung sei "im Prinzip getroffen" worden.
Die gemeinsame Nutzung solle sich auf Basisstationen, Antennen und Funknetze, jedoch nicht auf die Rufverwaltung beziehen. Als Grund für den Ausschluss der Rufverwaltung verwies Liikanen auf die damit verbundenen weit reichenden Kontrollmöglichkeiten über den Telefonverkehr.
EU will Kooperation bei UMTS erleichternKeine direkten Subventionen
Der Vorstoß des französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac für ein Sofortprogramm zu Gunsten des europäischen Telekommunikationssektors ist von den EU-Partnern unterdessen vor rund zwei Wochen zurückgewiesen worden.
Nach Ansicht von Chirac befindet sich dieser Sektor in der Krise. "Staatliche Hilfen sind nicht der Weg nach vorne", hieß es dagegen in einer gemeinsamen Erklärung der EU-Telekommunikationsminister.
Chirac hatte Ende Oktober auf dem Brüsseler EU-Gipfel insbesondere die hohen Kosten der UMTS-Lizenzen für die Krise der großen europäischen Telekommunikationskonzerne verantwortlich gemacht.
Es seien baldige Vorschläge der EU notwendig, um koordiniert, schnell und effizient zu reagieren, hatte es geheißen.
Keine EU-Telekom-Subventionen