15.12.2002

NEUER MARKT

Bildquelle: ORF.at

UMTS-Lizenzhandel bald erlaubt

Der finnische EU-Kommissar für Unternehmen und Informationstechnologie, Erkki Liikanen, rechnet mit einer deutlichen Verzögerung bei der Einführung der neuen Mobilfunkgeneration UMTS in Europa.

"Bis UMTS wirklich boomt, vergehen mindestens noch fünf Jahre", sagte Liikanen dem Magazin "Focus".

Der Durchbruch der Technologie gelinge voraussichtlich erst 2008.

Lizenzhandel wird möglich

Einen Grund für die schleppende Einführung von UMTS sieht Liikanen in uneinheitlichen Systemen und nationalen Verboten beim Lizenzhandel, wie etwa in Deutschland.

Mit den neuen EU-Telekom- Regeln, die im Sommer 2003 verabschiedet würden, sein ein Handel mit UMTS-Zulassungen dann möglich.

Schon im September hatte Liikanen versichert: "Wir wollen den Firmen das Leben erleichtern. Sie sollen die UMTS-Netze gemeinsam nutzen dürfen." Diese Entscheidung sei "im Prinzip getroffen" worden.

Keine direkten Subventionen

Der Vorstoß des französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac für ein Sofortprogramm zu Gunsten des europäischen Telekommunikationssektors ist von den EU-Partnern unterdessen vor rund zwei Wochen zurückgewiesen worden.

Nach Ansicht von Chirac befindet sich dieser Sektor in der Krise. "Staatliche Hilfen sind nicht der Weg nach vorne", hieß es dagegen in einer gemeinsamen Erklärung der EU-Telekommunikationsminister.

Chirac hatte Ende Oktober auf dem Brüsseler EU-Gipfel insbesondere die hohen Kosten der UMTS-Lizenzen für die Krise der großen europäischen Telekommunikationskonzerne verantwortlich gemacht.