18.12.2002

GAMES TRADE

Bildquelle: Sierra

"Warcraft" und "CS" suchen neuen Herren

Der hoch verschuldete Medienkonzern Vivendi Universal will für zwei Milliarden Dollar nun auch seine Softwaresparte Vivendi Universal Interactive Publishing [VUIP] verkaufen.

Obwohl zu VUIP bekannte Softwareschmieden wie Blizzard ["Warcraft", "Starcraft"] und Sierra ["Counterstrike"] gehören, schätzen Branchenkenner die Preisvorstellungen von Vivendi als "entschieden zu hoch" ein, berichtet die "Financial Times Deutschland" ["FTD"].

Das Interesse an der Gewinn bringenden Konzernsparte ist durchaus gegeben. Interessenten sind Sega, Microsoft, Sony und Electronic Arts. Experten bezweifeln jedoch, dass Vivendi seine Software-Sparte zu diesem Preis loswird.

Ineressiert, aber nicht an allem

VUIP passt nicht unbedingt in das Produktportfolio der kolportierten Interessenten. Microsoft hat zwar das Geld, sucht aber vor allem Produzenten für die hauseigene Spielekonsole Xbox. Die Gamesparte von Vivendi bietet aber kaum Konsolenspiele an.

Electronic Arts [EA] soll vor allem an kleinen Produzenten in Asien interessiert sein. VUIP ist aber hauptsächlich in Nordamerika und Europa stark vertreten. Demgemäß haben auch alle Beteiligten die Gespräche als "vorläufig" bezeichnet, so die "FTD".

Auch Activision soll an VUIP interessiert sein. Vor dem Treffen des Vivendi-Vorstands im Jänner nächsten Jahres wird aber noch keine Entscheidung bezüglich des Verkaufs fallen.

Spiderman und Hulk im Programm

Im Oktober hat Vivendi Universal Publishing, zu dem die Gamesparte konzernintern gehört, das schwedische Softwarehaus Massive Entertainment übernommen.

Im September hat sich Vivendi die Game-Rechte für die Helden des Comic-Konzerns Marvel gesichert, dessen Universum neben Spiderman und X-Men auch die Fantastischen Vier und Hulk umfasst.