Manipulationen bei Domain-Vergabe
Die österreichische Domain-Registrierungsstelle nic.at gesteht Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe von Ziffern-Adressen ein. Die strittigen Ziffern-Domains sollen nun neu zugeteilt werden.
Richard Wein, Geschäftsführer von nic.at, bestätigte gegenüber ORF.at am Dienstag Manipulationen bei der Vergabe der neuen Ziffern-Domains.
Ein Registrar hatte sich durch die Manipulation der Schnittstellen eine doppelte Bandbreite gegeben und sich so bei der Adressvergabe gegenüber anderen Registraren Vorteile verschafft.
Der Registrar, der zum Zeitpunkt der Domain-Vergabe bei nic.at beschäftigt war, wurde am vergangenen Donnerstag entlassen.
24 Ziffern-Domains sollen nun neu vergeben werden. "Wir versuchen nun einen fairen Zustand in Bezug auf die strittigen Domains herzustellen", sagte Wein.
Kein neuerlicher "Landrush"
Eine komplette Wiederholung des Starts der Ziffern-Domains schloss Wein aus. Um in Zukunft Unregelmäßigkeiten bei der Internet-Adressvergabe vorzubeugen, wurde ein Maßnahmenkatalog beschlossen und laut Wein zum Teil auch schon umgesetzt.
"Untersuchungsphase"
Informationen, die ORF.at vorliegen und die auf weitere Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe von Ziffern-Domains hinweisen, wollte Wein nicht kommentieren.
"Wir haben die Log-Files bei der Ziffern-Domain-Vergabe gesichert und sie einem unabhängigen Sachverständigen übergeben", sagte Wein: "Wir sind noch mitten in der Untersuchungsphase."
Definitiv ausschließen könne er hingegen, dass weitere Mitarbeiter von nic.at einen Registrarvertrag haben.
(futurezone | Patrick Dax)