Jajah führt Globaltarif für Handys ein
Das Wiener Start-up Jajah bietet Internet-Telefonie ab sofort auch auf dem Handy an und lockt die Kunden mit einem Globaltarif: Für 15 Cent pro Minute kann vom mobilen Gerät aus weltweit ins Festnetz telefoniert werden - eine Gratis-Software macht es möglich.
Der Wiener VoIP-Anbieter hatte im vergangenen Jahr mit Venture Capital den Sprung ins Silicon Valley geschafft. Nun will das Start-up seine Services weltweit etablieren und hat einen Globaltarif für Mobiltelefonierer vorgestellt.
Für 15 Cent pro Minute kann der Nutzer dabei vom Handy zu Festnetznummern in Europa, Nordamerika und Asien telefonieren. Für Gespräche von Handy zu Handy werden weltweit zwischen 15 und 28 Cent pro Minute fällig.
Software-Download nötig
Um das Service nutzen zu können, muss die Software "Jajah Mobile Suite" auf das Handy geladen werden.
Wird eine Nummer gewählt, werden Anrufer und Angerufener quasi von einem lokalen Telefon angerufen, die Verbindung dazwischen wird über VoIP errichtet. Dieser an sich komplizierte Vorgang wird von der Software automatisch initialisiert und läuft für den Anrufer im Verborgenen ab.
Netzbetreiber kassiert im Ausland mit
Spricht der User aus seinem Heimatland, werden vom eigenen Netzbetreiber keine zusätzlichen Gebühren fällig, weil man ja eigentlich einen Anruf erhält. Beim Roaming, also der Nutzung aus dem Ausland, fallen zusätzlich die Passivgebühren des jeweiligen Betreibers an.
Der Telefondienst funktioniert in allen Fest- und Mobilfunknetzen, unabhängig vom Vertragsverhältnis - also auch mit Wertkarten-Handys. Vorausgesetzt wird lediglich die kostenlose Registrierung bei Jajah.
Das bisherige Konzept von Jajah ist simpel: Nach Eingabe der eigenen sowie der Zielrufnummer auf der Jajah-Website verbindet der Dienst die beiden Gesprächspartner am herkömmlichen Telefon zum günstigen Internet-Tarif.
Loslösung vom PC
Musste bisher beim Jajah-Telefonieren das Wählen der Nummern im Internet erfolgen, löst sich der Anbieter mit der neuen Mobile Suite erstmals vollkommen vom PC.
"Mit unserer Mobile Suite werden Voice-2.0-Dienste zum ersten Mal für die mehr als 2,5 Milliarden Menschen weltweit nutzbar, die in erster Linie ihr Mobiltelefon zur Kommunikation verwenden", erklärte Jajah-Gründer Roman Scharf das Marktpotenzial.
Für Symbian-Handys
Über seine Nutzerzahlen gibt das Unternehmen keine Auskunft. Laut Sprecher Tilo Bonow werde das Ziel, bis Jahresende eine Million zahlende Kunden zu bedienen, aber heuer bei weitem übertroffen.
Die neue Software-Suite ist zunächst nur für Handys mit dem Betriebssystem Symbian und Java verfügbar. Jajah stellt auch Services für Textmessaging und Smart-Phone-Browser in Aussicht.
Derzeit werden die Nokia-Modelle 3100, 3120, 6020, 6021, 6230, 6230i, 6280, das Motorola E-100 und V3 Razr sowie das Samsung SGH-Z500 unterstützt. Die Liste wird laut den Betreibern aber ständig erweitert.