LimeWire klagt Musikindustrie
Der Peer-to-Peer-Softwareanbieter LimeWire dreht den Spieß um und zieht gegen Musikkonzerne vor Gericht.
Das Unternehmen hinter der P2P-Software LimeWire, Lime Group LCC, reichte am Montag in den USA Klage gegen die Recording Industry Association of America [RIAA] ein. Darin wirft der Software-Anbieter der Label-Vereinigung Wettbewerbsverzerrungen vor.
Die vom Verband vertretenen Musikkonzerne hätten sich geweigert, Musik an LimeWire zu lizenzieren, und so versucht, das Unternehmen vom Markt zu drängen, heißt es in der Klageschrift.
"Kartellbildung"
LimeWire wirft dem Industrieverband auch vor, ein illegales Kartell zu betreiben und so den Online-Vertrieb von Musik zum Schaden der Verbraucher kontrollieren zu wollen.
"Frivole Anschuldigungen"
Ein Sprecher der RIAA reagierte auf die Klage verwundert und sprach wörtlich von "frivolen Anschuldigungen".
Anfang August dieses Jahres hatte die RIAA LimeWire wegen der Begünstigung von Urheberrechtsverletzungen geklagt.
Abmahnwelle
Der US-Tonträgerverband ging in den vergangenen Jahren mit einer Abmahnwelle verstärkt gegen Anbieter von Filesharing-Software vor.
Zahlreiche P2P-Software-Anbieter hatten daraufhin angekündigt, mit der Tonträgerindustrie kooperieren zu wollen und Filtersysteme, die den Tausch nicht lizenzierter Inhalte unterbinden, in ihre Software einzubauen.
Die Labels stützen sich bei ihrem Vorgehen gegen Online-Tauschbörsen auf einen Urteilsspruch des obersten US-Gerichtshofes im Fall "MGM vs. Grokster" aus dem Juni 2005.
Der Richterspruch hält fest, dass Anbieter von Peer-to-Peer-Software für die Urheberrechtsverletzungen Dritter verantwortlich gemacht werden können, etwa dann, wenn die Möglichkeit, das Copyright zu umgehen, explizit beworben wird.
(futurezone | CNet)