"Regierungsbunker" als Datenspeicher
Mit dem Beitritt neuer Staaten zum Schengen-Abkommen im Jahr 2007 muss auch das Datensystem erweitert werden. Die rund 35 Millionen Fahndungsdaten des neuen Schengen-Informationssystems sollen in einem Bunker in Salzburg gespeichert werden.
Mit dem Beitritt Großbritanniens, Irlands, der Schweiz und der zehn neuen EU-Länder zum Schengen-Abkommen im kommenden Jahr nehmen auch die Anforderungen an das Schengen-Datensystem zu. Im Jahr 2008 soll ein Bunker in St. Johann im Pongau als Speicher für die Fahndungsdaten des Schengen-Informationssystems [SIS] II fungieren.
Back-up-Rechner
Konkret wird im Bunker nahe der Salzburger Kleinstadt ein Back-up-Rechner installiert, der bei einem möglichen Ausfall des Hauptrechners in Straßburg dessen Aufgaben übernehmen soll.
35 Millionen Fahndungsdaten
Insgesamt sollen im neuen Informationssytem rund 35 Millionen Fahndungsdaten aus 28 Staaten gespeichert werden. Im alten System, das auf maximal 18 Teilnehmerstaaten ausgerichtet ist, sind es 16 Millionen.
Datenverknüpfung
Im SIS II werden bei Personenfahndungen auch zusätzliche Identifikationsdaten wie Lichtbilder, Fingerabdrücke und DNA-Profile gespeichert.
Das neue Informationssystem soll es nach Angaben des Innenministeriums auch ermöglichen, Personen- und Sachfahndungen miteinander zu verknüpfen, um beispielsweise einen Bezug zwischen einem flüchtigen Straftäter und einem von ihm verwendeten Fahrzeug herstellen zu können.
Gegen Angriffe geschützt
Der Bunker wurde in den Jahren 1977 bis 1982 gebaut und ist gegen Angriffe mit Kernwaffen, mit biologischen und mit chemischen Waffen geschützt.
In rund 300 Meter Tiefe befinden sich die Zentrale der militärischen Luftraumüberwachung und ein Rechenzentrum der Bundesregierung. Im Krisenfall sollte hier auch die österreichische Regierung ihre Geschäfte weiterführen.
(APA)