Rückruf von Sony-Akkus geht weiter

29.09.2006

Die größte Rückrufaktion der Computerbranche rund wegen überhitzender Sony-Akkus zieht immer weitere Kreise: Nach Dell und Apple starten nun auch IBM, Lenovo und Toshiba ein Rückrufprogramm. Insgesamt steigt die Zahl der betroffenen Geräte schon auf rund 7,5 Millionen Stück.

Etwa 526.000 Akkus müssten wegen Feuergefahr ersetzt werden, teilten der frühere und heutige Hersteller der ThinkPad-Produktreihe, IBM und Lenovo, am Donnerstag mit.

Lenovo zufolge sind fünf bis zehn Prozent aller zwischen Februar 2005 und September 2006 verkauften ThinkPads betroffen. Für den Kunden sei der Rückruf kostenlos. Sony habe erklärt, den Rückruf finanziell zu unterstützen.

Alte Notebooks mit neuen Akkus checken

Betroffen sind die Modelle R51e, R52, R60, R60e, T43, T43p, T60 sowie X60, X60s. Auch Eigentümer älterer Maschinen, deren Akkus mit denen der genannten Modelle kompatibel sind und im betroffenen Zeitraum eine Ersatzbatterie erworben haben, sollten auf der Lenovo-Website die Teilenummer checken [Siehe Referenz in Linkbox].

In Österreich dürften rund 5.000 Akkus betroffen sein, sagte eine Sprecherin am Freitag. Wie die US-Behörde für Produktsicherheit mitteilte, wurden 168.000 der Geräte bei IBM in den USA verkauft, die übrigen im Ausland.

Der chinesische Hersteller Lenovo hatte im vergangenen Jahr die PC-Sparte von IBM gekauft und dabei den Markennamen ThinkPad übernommen.

Lenovo berichtete am Montag von einem Fall, bei dem ein ThinkPad auf dem Flughafen von Los Angeles Feuer gefangen hatte.

Wegen Brandgefahr hatten auch Apple und Dell Rückrufaktionen für insgesamt sechs Millionen Sony-Akkus gestartet.

Toshiba ruft 830.000 Akkus zurück

Am Freitag gesellte sich nun auch der japanische Elektronikkonzern Toshiba zu den Rückruf-Kollegen und kündigte an, dass 830.000 Akkus der Marke Sony überhitzungsgefährdet seien.

Toshiba hatte bereits vergangene Woche angekündigt, 340.000 neue Notebooks zurückzuholen. Auch hierbei handelte es sich um fehlerhafte Sony-Akkus. Diese waren aber nicht brandgefährlich, sondern können nicht aufgeladen werden.

Die Geräte wurden nach Konzernangaben zwischen März und Mai dieses Jahres hergestellt und neben Asien auch in Europa und Nordamerika verkauft.

Auch Fujitsu-Rechner betroffen

Der japanische Notebook-Hersteller Fujitsu gab am Freitag in Tokio bekannt, dass das Unternehmen "schon bald" eine Entscheidung über eine Rückrufaktion von in seinen Rechnern verbauten Sony-Akkus treffen werde.

Sony hatte offenbar in einem Memo alle seine Akku-Kunden aufgerufen, die betroffenen Modelle zurückzurufen.

Für den japanischen Konzern bedeutet die größte Rückruf-Aktion der Computerbranche nicht nur eine Rufschädigung, sondern auch einen massiven finanziellen Schaden.

Dell stockt auf

Der PC-Hersteller Dell hat unterdessen weitere 100.000 Akkus zurückgerufen und ist mit nunmehr 4,2 Millionen betroffenen geräten das am stärksten betroffene Unternehmen.

(futurezone | AP | Reuters)