BenQ stellt Insolvenzantrag
Die Pleite der ehemaligen Siemens-Handysparte mit 3.000 Beschäftigten ist nun offiziell. Eine Sprecherin des Münchner Amtsgerichts bestätigt, dass BenQ Mobile den Insolvenzantrag eingereicht hat.
Der taiwanesische Mutterkonzern hatte am Donnerstag bekannt gegeben, dass er keine weiteren Zahlungen mehr leisten werde. Betroffen sind die Zentrale in München mit 1.400 Beschäftigten sowie die Produktionsstandorte in Bocholt und Kamp-Lintfort mit insgesamt 1.600 Mitarbeitern. BenQ will das Geschäft mit Handys der Marke BenQ-Siemens aus Asien heraus fortführen und nur noch die dortigen Werke nutzen.
Keine Produktion in Österreich
BenQ Mobile ist auch in Österreich im Vertriebsbereich tätig, hat dort aber keine Produktion. Der Österreich-Standort ist eine Tochter des europäischen BenQ-Zentrale in den Niederlanden und damit zum Deutschland-Standort eine Schwesterfirma.
In Österreich hat BenQ Mobile 50 Mitarbeiter, inklusive der verantworteten 43 Länder in Südosteuropa beschäftigt BenQ in der Region 450 Mitarbeiter. Der Standort Wien wurde kürzlich aufgewertet und bekam zur bisherigen Geschäftsverantwortung für Südosteuropa auch die Kompetenz für den Nahen Osten und Afrika dazu. Die Region zeichnet für ein Drittel des Konzernumsatzes verantwortlich.
Siemens in der Krise
Siemens, der ehemalige Mutterkonzern des Handyherstellers, wird derzeit von heftigen Krisen geschüttelt. Erst am Donnerstag veröffentlichte das deutsche Wirtschaftsmagazin "Capital" einen Bericht, in dem es interne Reden des Siemens-Vorstandsmitglieds Jürgen Radomski zitierte, der darin sein Unternehmen als Übernahmekandidaten für Private-Equity- und Hedge-Fonds bezeichnet hatte.
Streik in Österreich
In Österreich sprachen sich gestern 97 Prozent der Belegschaft des Siemens-Softwarehauses PSE für einen Streik aus. Die PSE-Angestellten befürchten, dass bis zu 200 der 1.500 Arbeitsplätze in ihrem Unternehmen demnächst abgebaut werden könnten.
(APA | dpa | Reuters | futurezone)