Microsoft bringt "intelligente" Armbanduhr
Microsoft-Chef Bill Gates hat im Vorfeld der Consumer Electronics Show [CES], die heute in Las Vegas beginnt, eine Reihe von Gadgets angekündigt, die das Repertoire des Konzerns deutlich erweitern und damit die Abhängigkeit vom PC-Markt verringern sollen.
Gates sprach allgemein von Geräten bis hin zu Weckern und Heimtrainern, die zukünftig mit Microsoft-Software zu "Smart Objects" werden sollen.
Allgemein entsprach die Ankündigung damit der so genannte "Smart Personal Object Technology" [SPOT], die Gates schon im letzten Herbst propagiert hatte.
Konkreter wurde Gates allerdings, als er zwei kommende Geräte ankündigte, für die es anscheinend sogar schon Produzenten gibt: Eine Armbanduhr und einen portablen Multimedia-Player.
"Es geht nicht mehr nur darum, vor einem Personal-Computer zu sitzen", hatte Gates im Herbst gesagt. "Der PC ist sehr wichtig, aber er ist nur noch ein Teil von dem, was wir unternehmen. Die Magie der Software breitet sich auf unterschiedlichste Geräte aus."
"Smart Personal Object Technology"Zehn Prozent des Uhrenmarktes
"Der einzige Bildschirm, den man immer im Blick haben kann, ist der der eigenen Armbanduhr", erklärte Gates die Idee hinter der "klugen Uhr". "Und wenn wir fünf bis zehn Prozent aller Uhrenträger ausstatten können, ist das eine sehr, sehr große Menge."
Die Uhren sollen ihren Benutzern einen begrenzten Zugang zu ihren Kalendern und persönlichen E-Mails auf dem PC bieten. Gleichzeitig können sie Nachrichten aus dem Internet empfangen.
Für die benötigte Verbindung zum Internet hat Microsoft eine eigene Funktechnologie entwickelt. Direct Band verfügt über einen Empfänger-Chip und ein Funkprotokoll. SPOT-Geräte können so Informationen laufend vom Heim-PC oder von speziellen Services empfangen, aber nicht versenden.
Laut Microsoft soll es auch Modelle mit integriertem GPS [Global Positioning System] geben, das hänge aber von den Plänen der einzelnen Hersteller ab.
Microsofts Partner Fossil setzt mit seiner Zusammenarbeit mit Microsoft auf zwei Pferde gleichzeitig. Das Unternehmen vertreibt bereits eine Uhr mit Palm-Betriebssystem. Zu den "klugen Objekten" soll auch der Tablet-PC "Mira" zählen, dessen Start auf Anfang diesen Jahres verschoben wurde.
Microsofts "Mira" auf 2003 verschobenKooperation mit Intel
Neben der Uhr arbeitet MS derzeit auch zusammen mit Intel an einem Multimedia-Player namens "Media2Go".
Die Player sollen zwölf Stunden Musik speichern können und Ende des Jahres auf den Markt kommen. Sie sollen auch an TV-Geräte angeschlossen werden können und so als Videorecorder dienen.
Die Geräte sollen unter anderem von Sanyo, Samsung und ViewSonic hergestellt werden.
Auf der Consumer Electronics Show 2003 [CES] werden mehr als 2.000 Firmen ihre aktuellen Produkte zeigen. Die Messe startet heute und läuft bis zum 12. Jänner.
Consumer Electronics Show