TA verhandelt angeblich mit Swisscom
Die Telekom Austria [TA] steht angeblich "in Geheimverhandlungen auf höchster Ebene" mit der Schweizer Swisscom über eine weitreichende Partnerschaft bis zu einer Kapitalverflechtung. Dies berichtet jedenfalls die "Presse" in ihrer Samstag-Ausgabe.
Der neue Mobilkom-Partner, die britische Vodafone, die auch an der Swisscom-Tochter Swiss Mobile beteiligt ist, könnte demnach dafür den Weg ebnen.
In die "konstruktiven" Gespräche zwischen TA-Generaldirektor Heinz Sundt und seinem Swisscom-Kollegen Jens Alder soll laut Bericht auch ÖIAG-Vorstand Peter Michaelis eingebunden sein.
Möglich erscheine sowohl eine reine Kooperation als auch eine Kapitalverflechtung. Die Chancen, dass eine solche "Emmentaler-Connection" vielleicht schon im Sommer zustande komme, habe ein Insider mit "mehr als 50 Prozent" beziffert. Vodafone ist mit 25 Prozent an Swiss Mobile beteiligt.
Mobilkom und Vodafone kooperierenJuristisch denkbar
Einem derartigen Deal stünde ab 1. April rechtlich nichts im Wege, heißt es weiter. Denn die Telecom Italia [TI] möchte bis Ende März ihre restlichen Anteile an der Telekom Austria verkaufen, womit der Komplettausstieg aus Österreich besiegelt wäre.
Dann hat die ÖIAG ihrerseits freie Hand für den Verkauf weitere TA-Anteile, was auch im jüngsten ÖVP-Konzept ["Zehn-Punkte-Programm"] - und damit sicher auch dem neuen Regierungsprogramm - vorgesehen sei.
In der Telekom-Gewerkschaft wird eine Annäherung an die Swisscom laut "Presse" durchaus positiv gesehen. "Die Schmerzgrenze liegt für uns aber bei 25 Prozent", heiße es im Hinblick auf den Erhalt einer österreichischen Kernaktionärsstruktur.
Der gerade geschlossene Pakt zwischen Mobilkom und Vodafone sei ebenfalls kein Hindernis, sondern möglicherweise sogar der Katalysator. Beobachter halten es laut Bericht daher für nicht ausgeschlossen, dass schon bei den Verhandlungen auf Mobilfunkebene eine weitreichende Festnetzstrategie im Hintergrund lief.
Für die Swisscom würde die Kooperation mit der TA die Rückkehr nach Österreich bedeuten. Die Schweizer hatten 1998 50 Prozent plus eine Aktie am alternativen Telekomanbieter UTA erworben, die Beteiligung Ende 2001 aber wieder verkauft. Dabei verzichteten sie auch noch auf Darlehensforderungen von 142 Mio. Euro, um den Fortbestand der damals hochdefizitären UTA zu sichern.
UTA wieder in österreichischer Hand