Musiktank will auch ins Internet
Raritäten aus der österreichischen Musikszene sollen bald auch online erhältlich sein.
Seit 2004 bietet der Musiktank im Wiener MuseumsQuartier Interessierten die Möglichkeit, sich CDs aus einem rund 6.000 Titel umfassenden Repertoire österreichischer Musik auf individuell zusammengestellten CDs zu brennen.
Seit Dienstag gibt es eine weitere Filiale des "CD-on-Demand"-Musik-Shops im Wiener Haus der Musik. Noch in diesem Jahr will der Musiktank österreichische Raritäten quer durch die Genres auch online verkaufen.
"Wir wollen noch im Herbst, spätestens aber im Winter 2006 einen Online-Musik-Shop starten", sagte der technische Leiter des Projekts, Uwe Hofer, gegenüber ORF.at: "Derzeit sind wir dabei, den Shop mit Inhalten zu befüllen."
MP3 und WMA
Die Songs sollen dann in den Formaten MP3 und WMA mit Kopierschutzbeschränkungen, so die Musik von den Majors kommt, verkauft werden. Der Preis pro Download wird 99 Cent betragen.
Verträge für den Online-Vertrieb wurden bereits mit den Labels Sony BMG und Universal sowie mit zahlreichen unabhängigen heimischen Labels und Musikern abgeschlossen.
Musiker, die über keine Plattenverträge verfügen, aber ihre Musik zum Download bereitstellen wollen, könnnen das über das SRA-Archiv für österreichische Popularmusik im MuseumsQuartier tun.
Musikvideos und mobile Downloads
In einer weiteren Ausbaustufe sei auch der Vertrieb von Musikvideos und der Verkauf von Downloads auf mobile Geräte geplant, so Hofer.
Rechtliche Hürden
Bei der Erweiterung des Repertoires stellen sich jedoch zahlreiche administrative und rechtliche Probleme. "Früher hat man in Österreich Verträge auf Servietten beim Wirt gemacht", sagt Hofer, "von Downloads oder CD-on-Demand war damals natürlich noch nicht die Rede." Die Nachverhandlungen werden einige Zeit in Anspruch nehmen.
Unter den 6.000 Titeln finden sich neben Austropop-Größen wie Wolfang Ambros schon jetzt zahlreiche Raritäten. Alte Aufnahmen von Helmut Qualtinger sind ebenso erhältlich wie Einspielungen der österreichischen New-Wave-Heroen Chuzpe und ein Live-Mitschnitt der heimischen Jazz-Legende Fatty George aus dem Jahr 1978.
[futurezone | Patrick Dax]