Zu viele sensible US-Militärinfos im Netz
Auf den Internet-Seiten des US-Militärs erscheint zu viel sensibles Material. Diese permanente Sicherheitslücke hat jetzt US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld dazu veranlasst, seine Truppen in einer Direktive nochmals auf die bestehenden Sicherheitsrichtlinien hinzuweisen.
Andernfalls werde das Internet-Angebot zu einer leicht verfügbaren Informationsquelle für die Feinde der USA, so die Befürchtungen.
"In Trainingsunterlagen von al-Qa'ida, die in Afghanistan erbeutet wurden, heißt es: Unter der Verwendung von öffentlichen Quellen und ohne auf illegale Methoden zurückzugreifen, können bis zu 80 Prozent aller benötigten Informationen über den Feind gesammelt werden", schreibt Rumsfeld. "Bei einem Webangebot des US-Verteidigungsministeriums mit mehr als 700 GB Umfang wird das Internet eine frei verfügbare Informationsquelle über unsere Pläne, Programme und Aktivitäten. Wir müssen davon ausgehen, dass unsere Feinde unsere Webseiten regelmäßig besuchen."
Rumsfeld-WarnungEigentlich ist alles geheim
Rumsfeld stößt sich vor allem daran, dass Material, das zwar nicht der Geheimhaltung unterliegt, aber trotzdem wichtige Informationen enthält, ins Netz gelangt. Alleine im vergangenen Jahr wurde mehr als 1.500 Verstöße gegen die Sicherheitsrichtlinien für Web-Informationen festgestellt.
Rumsfeld fordert seine Untergegebenen auf, die Sicherheitsprozeduren, die seit 1998 bestehen und nach den Anschlägen im September 2001 nochmals verschärft wurden, genau einzuhalten und alle unter Umständen sensiblen Daten nicht zu veröffentlichen.
Der Befehl wurde von der Federation of American Scientists veröffentlicht. Diese Organisation, die für mehr Transparenz in den Tätigkeiten des Militärs eintritt, kritisiert die Direktive allerdings als zu weitgehend. Die Organisation fürchtet, dass in Zukunft überhaupt keine Informationen mehr verfügbar gemacht werden.