Patente von BenQ Mobile liegen in Taiwan
Die meisten Patente des Pleite gegangenen Handykonzerns BenQ Mobile sind offenbar an den Mutterkonzern in Taiwan übergegangen, was eine Sanierung erheblich erschweren dürfte.
"Es scheint so zu sein, dass alle bestehenden Patente der Mobiltelefonsparte von Siemens zum Zeitpunkt des Verkaufs Ende September 2005 auf BenQ transferiert wurden", sagte der Sprecher von BenQ Mobile, Stefan Müller, am Donnerstag gegenüber der "Berliner Zeitung".
Die Sanierung des Unternehmens mit insgesamt rund 3.000 Mitarbeitern in Kamp-Lintfort, Bocholt und der Münchner Zentrale würde durch die fehlenden Patente erheblich schwieriger, denn ein Investor lässt sich wohl nur finden, wenn in der Firma auch geistige Schutzrechte stecken, die sich Gewinn bringend verwerten ließen.
Kampf um Patente
Lediglich bei Schutzrechten, die nach dem 1. Oktober vergangenen Jahres angemeldet worden seien, gebe es noch Klärungsbedarf, sagte Müller dem Blatt weiter. "Da sind natürlich auch Erfindungen gemacht worden."
Für den taiwanesischen BenQ-Konzern waren die bei Siemens liegenden Mobilfunkpatente ein wichtiger Grund dafür, die Handytochter des deutschen Konzerns zu kaufen. So stellte BenQ-Chef Kun-Yao Lee anlässlich der Bekanntgabe der Übernahme im Juni 2005 besonders heraus, dass Siemens Eigentümer von "28 grundlegenden Patentfamilien" für die Mobiltelefon-Technologie sei.
(APA | AFP)