Jeder siebente Europäer lädt MP3s
Online-Musiktauschbörsen im Internet schmälern nach einer Untersuchung des Marktforschungsinstituts Forrester Research den CD-Absatz in Europa.
Fast die Hälfte aller häufigen Nutzer von Tauschplätzen wie Kazaa und Morpheus würden weniger CDs kaufen, teilte das Unternehmen heute in Amsterdam mit.
Jeder siebente Europäer lade demnach Musik aus dem Internet herunter. Die Mehrheit der 27.500 Befragten [63 Prozent] brenne die heruntergeladene Musik auf CD-Rohlinge, anstatt kommerzielle CDs zu kaufen.
40 Prozent der User kaufen weniger CDs
Den Angaben zufolge ist etwa die Hälfte der häufigsten Nutzer der
Tauschbörsen jünger als 24 Jahre. Diese Gruppe lade durchschnittlich
sieben Musikstücke pro Monat aus dem Internet herunter. Mehr als 40
Prozent dieser häufigen Online-Nutzer bestätigten, deshalb weniger
Musik-CDs zu kaufen.
Studie Nr. zwei widerspricht erster Studie
Nur etwa zwei Prozent der Konsumenten gaben an, trotz regelmäßigen Besuchs der Tauschbörsen mehr CDs zu erwerben. "Diese Gruppe kompensiert aber nicht die Gewinneinbußen bei legalen CDs in anderen Bereichen", sagte Forrester-Sprecherin Reineke Reitsma. Die meisten Online-Kopierer würden die Musik während der Arbeit am PC hören.
Erst im August 2002 hatte Forrester eine Studie über die Auswirkungen der Musiktauschbörsen in den USA veröffentlicht und keinen Einfluss des illegalen Online-Tauschs auf CD-Umsatzrückgänge festgestellt. Vielmehr seien andere Ursachen wie die allgemeine wirtschaftliche Rezession und die Konkurrenz durch Videospiele und DVDs für die Einbußen der Musikindustrie verantwortlich, hieß es damals.