Online-TV-Projekt Venice auf Schiene

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06.10.2006

Das Online-TV-Projekt der Skype-Masterminds Janus Friis und Niklas Zennström, Venice, nimmt Gestalt an: Bis Jahresende soll das TV-Streaming-Service auf P2P-Basis starten.

Wie bereits im Juli bekannt wurde, arbeiten die Skype-Gründer und Napster-Entwickler an einem neuen Projekt, das die TV- und Online-Branche bereits mit Spannung erwartet.

Wie "BusinessWeek" damals berichtete, geht es um einen Online-Distributionskanal für TV-Sender unter dem Codenamen "The Venice Project". Ziel sei es, der Vertrieb für TV-Inhalte der Internet-Ära zu werden. Ein limitierter Betatest mit etwa 100 ausgewählten Nutzern hat bereits begonnen, laut Friis soll das Service aber bereits zu Jahresende für alle verfügbar sein.

Videos werden gestreamt

Nutzer müssen sich dafür eine Software herunterladen, die auf Basis von P2P-Technologien arbeitet.

Die Inhalte sollen von großen Medienhäusern und TV-Stationen als Stream zur Verfügung gestellt, durch Werbung finanziert und schließlich von den Nutzern mitverbreitet werden. Laut Friis erreicht das Service nahezu TV-Qualität und verlangt vom Nutzer eine Bandbreite von etwa einem MBit.

Zennström und Friis haben in ihrem Leben schon für einige Schlagzeilen gesorgt: Nicht nur, dass die beiden mit der VoIP-Software Skype weltweit der Internet-Telefonie zum Durchbruch verhalfen und das Start-up dann um rund vier Milliarden Dollar an eBay verkauft haben. Davor zeichneten sie bereits für die Entwicklung der einst so populären Filesharing-Software KaZaA verantwortlich.

"BusinessWeek" erhielt erste Einblicke

Die "BusinessWeek"-Redaktion bekam von den beiden Entwicklern bereits einen ersten Einblick in das Projekt und beschreibt es als "eine Kombination von professionell produziertem TV und Videos mit den interaktiven Tools aus dem Web".

Zahlreiche Tools

Das Service verwandle den PC in einen Fernseher, biete aber mehr Möglichkeiten: "Bewegt man seine Maus, erscheinen am Bildschirmrand eine Auswahl an Tools, während das Video weiterspielt. Am unteren Bildschirmrand finden sich Kontrollmöglichkeiten wie bei einem DVD-PlayerPlay, Stopp, Pause, etc.], weiters verfüge es über ein Suchfenster und ein Menü mit voreingestellten TV-Kanälen.

Bis das Service global gelauncht wird, heißt es abwarten, der Name "Venice" ist laut den beiden Masterminds lediglich ein Arbeitstitel.